Kleve So kämpft Kleve gegen das Herbstlaub

Kleve · Die rund 16 500 Klever Bäume haben schon ordentlich Blätter gelassen. Für die Umweltbetriebe bedeutet dies Laub sammeln im Akkord.

 Mit einem eigens für die USK konstruierten Wagen, der das Laub direkt in einen Container saugt, befreien die Mitarbeiter die Parks vom Laub.

Mit einem eigens für die USK konstruierten Wagen, der das Laub direkt in einen Container saugt, befreien die Mitarbeiter die Parks vom Laub.

Foto: Evers

Erst waren die sich rot verfärbenden Blätter an den Bäumen eine Augenweide. Mittlerweile jedoch sind sie zum größten Teil auf der Erde gelandet und damit lästig geworden. Sie bedecken die Bürgersteige, Grünflächen, Fahrradwege und Straßen. Hat es geregnet, sorgen sie für gefährliche Rutschpartien.

Um dem Problem Herr zu werden, sind die Mitarbeiter der Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK) zurzeit im Dauereinsatz. In zwei Schichten sind sie von morgens 6 Uhr bis zum Einbruch der Dämmerung mit drei Kehrmaschinen, einem eigens für die USK konstruierten Laubsaugwagen, Laubbläsern und Harken unterwegs.

"In diesem Jahr haben wir besonders viel Laub, was auf den wachstumsreichen Sommer zurückzuführen ist", sagt Rolf Janssen, Vorstand der USK. Er rechnet damit, dass in dieser Saison zwischen 700 und 800 Tonnen Laub von den öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen gefegt werden.

Mit drei großen Kehrmaschinen und einem Laubsaugwagen werden die Blätter von den Straßen und aus den Parks gesaugt. Zuvor bedarf es allerdings etwas Handarbeit. "Das ist leider nicht zu vermeiden. Gerade in den Parks muss mit Laubbläsern und Harken alles zusammengekehrt werden, bevor es aufgesaugt wird", so Janssen.

Rund 1800 Stunden Personaleinsatz bedarf es. Wo wann gearbeitet wird, entscheiden Frank Dombek, Straßenmeister der USK, und Hans-Heinz Hübers, Gartenmeister. Sie haben den Überblick und wissen, wo es gerade am nötigsten ist. In einem bestimmten Turnus das Laub zu beseitigen, würde keinen Sinn machen, erklärt Janssen.

"Das Laub fällt nicht gleichmäßig. Wir kehren also nicht nach bestimmten Straßenzügen sondern immer dort, wo gerade besonders viel liegt und wo es nötig ist." Auch kommen die Männer nicht immer gleich schnell mit der Arbeit voran. "Wenn das Laub wie in diesen Tagen vom Regen nass ist, bekommen wir es mit den Laubbläsern nicht zusammengeblasen, da es zu schwer ist", sagt Dombek. "Dann müssen wir selbst mit der Harke ran."

Zu Verzögerungen kommt es auch, wenn die Bürger ihrer Pflicht, das Laub vor ihrer eigenen Haustüre zu kehren, nur unzureichend nachkommen. "Oftmals werden die Blätter einfach in den Rinnstein gefegt. Das sorgt dann dafür, dass die Abläufe und Gullys verstopfen", sagt Janssen. Außerdem könne die Kehrmaschine das Laub aus den Rinnen nicht aufnehmen. "Dabei ist es so, dass viele Mieter per Mietvertrag die Pflicht haben, die Wege frei zu halten. Passiert durch Unterlassung ein Unfall, machen sie sich sonst haftbar."

Was viele nicht wissen: Die Kosten für Personal und Entsorgung in Höhe von jährlich rund 90 000 Euro trägt die Stadt Kleve. "Das ist ein zusätzlicher Service. Die Kosten werden nicht über die Straßenreinigungsgebühr auf die Bürger umgelegt", betont Rolf Janssen. Dass dies wenigen bewusst ist, merkt er daran, dass sich manchmal Leute beschweren, warum sie selbst und nicht die Stadt vor ihrer Türe kehren müssen. Sie gehen davon aus, das sei die Pflicht der Stadt.

Entsorgt wird das Laub übrigens bei einem Kompostwerk. "Dort werden die Blätter innerhalb weniger Monate zu Erde, die dann in der Landwirtschaft Verwendung findet", sagt Frank Dombek.

(RP/rl)
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