Kleve Sieger in Fesseln

Kleve · Ein belgischer Künstler und eine französische Autorin haben anlässlich des Weltjugendtags einen Karl-Leisner Sachcomic geschaffen. "Victor in Vinculis" zeichnet seinen gesamten Lebensweg nach.

 Von dem belgischen Künstler DIDGÉ (Didier Chardez) und der französischen Autorin Marie Malcurat geschaffen: Der Sachcomic "Karl Leisner - Victor in vinculis".

Von dem belgischen Künstler DIDGÉ (Didier Chardez) und der französischen Autorin Marie Malcurat geschaffen: Der Sachcomic "Karl Leisner - Victor in vinculis".

Foto: Privat

"Mein 14-jähriger Sohn hat den Comic zu Karl Leisner fast verschlungen", sagte eine Mutter dem Mitarbeiter und wissenschaftlichen Berater, Pfarrer Hans-Karl Seeger, ehemaliger Präsident des Internationalen Karl-Leisner-Kreises. Comics haben seit vielen Jahren festen Bestand in der Literatur. Neben erzählenden Geschichten bietet der Sachcomic eine gute Möglichkeit, junge Menschen auf ansprechende Weise mit einem Thema vertraut zu machen.

Zum Weltjugendtag

Anlässlich des diesjährigen Weltjugendtages vom 16. bis 21. August in Madrid schufen der belgische Künstler DIDGÉ (Didier Chardez) und die französische Autorin Marie Malcurat in Zusammenarbeit mit Hans-Karl Seeger und Gabriele Latzel vom Internationalen Karl Leisner-Kreis (IKLK) mit viel Engagement und Akribie den Sachcomic Karl Leisner - Victor in vinculis (Sieger in Fesseln). Dieser ist in deutscher, englischer, französischer, niederländischer, polnischer und spanischer Sprache erschienen. Bischöfe der einzelnen Länder, denen Karl Leisner als Vorbild für die Jugend am Herzen liegt, haben ein Vorwort geschrieben. Für Deutschland stellt der Bischof von Münster, (Karl Leisners Diözese), Dr. Felix Genn, den Jugendlichen Karl Leisner vor. Er schreibt: "Ich möchte von der 'Gabe der Freundschaft' sprechen, die Karl Leisner zueigen war und die uns heute noch zugute kommt, wenn wir dem Leben und Zeugnis dieses echten Christen begegnen. Die Freundesliebe zu Christus ist das Fundament, auf dem seine Biographie beruht. Ich wünsche vor allem den jugendlichen Lesern, dass sie sich von diesem Zeugnis der Freundschaft berühren, dass sie sich zum Freund des Freundes führen lassen". Die Lebenschronik beginnt mit Karl Leisners Verhaftung 1939 im Lungensanatorium Fürstabt-Gerbert-Haus in St. Blasien. Es folgt ein Rückblick auf sein Leben von der Geburt 1915 bis zur Entdeckung seiner Lungentuberkulose. Danach läßt sich sein Lebensweg über die KZ-Haft in Dachau, seine Priesterweihe im KZ, die Befreiung des KZ Dachau und sein Tod 1945 im Waldsanatorium Planegg bis zur Seligsprechung am 23. Juni 1996 im Berliner Olympiastadion durch den inzwischen selbst selig gesprochenen Papst Johannes Paul II. verfolgen. Auf Grund der Verwendung von Originalfotos und -dokumenten sind die Personen, Räume, Orte und Lebensgewohnheiten minutiös und korrekt wiedergegeben. Die Geschichte Karl Leisners steht stellvertretend für das schreckliche Schicksal vieler Opfer des Nationalsozialismus und ist daher ein wichtiges Zeitzeugnis. Somit kann es intensiv in Gruppenstunden, Firmgruppen, im Geschichts- und Religionsunterricht eingesetzt werden. Büchereien sollten es unbedingt für die Jugend- und Sachbuchabteilung anschaffen. Für Familien ist es eine gute Grundlage zum klärenden Gespräch. Seit einigen Jahren ist eine kommentierte Gesamtausgabe von Karl Leisners schriftlichem Nachlaß in fünf Bänden in Arbeit, die diesen außergewöhnlichen Menschen interessierten Lesern und Wissenschaftlern vorstellen wird. Der Präsident des Internationalen Karl-Leisner-Kreises, Pfarrer Benedikt Elshoff, wird einige hundert Exemplare des Comics dank vieler Sponsoren auf dem Weltjugendtag verteilen können.

(RP)
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