Kreis Kleve Senioren Union in der JVA Kleve

Kreis Kleve · Zu ihrer turnusmäßigen Vorstandssitzung traf sich der Vorstand der Seniorenunion des Kreises Kleve auf Vermittlung des Kreistagsmitgliedes Dr. Klaus Krebber in der Justizvollzugsanstalt Kleve.

Begrüßt wurden die Vorstands- und Kreistagsmitglieder vom stellvertretenden Anstaltsleiter Nebel, der auch Anstaltspsychologe ist. Klaus Brandt informierte die Teilnehmer über die Geschichte der Anstalt und begleitete sie bei der Führung, an der auch Peter Poell als Kreistagsmitglied teilnahm. Die JVA Kleve wurde vor fast 100 Jahren von der Schwanenburg aufs Land verlegt — vor die Grenzen der Stadt Kleve. Heute liegt sie mitten in einem Wohngebiet.

Untergebracht sind dort in Zellen von einem Bett bis zu vier Betten rund 240 Gefangene. Die grundsätzlich volljährigen Insassen sind zu zwei Dritteln Strafgefangene mit Freiheitsstrafen bis zu vier Jahren sowie zu einem Drittel Untersuchungshäftlinge. Aufgrund der Grenznähe zu den Niederlanden ist die Anzahl der Drogendelikte und damit auch der Nationalitäten außergewöhnlich hoch.

Dies stellt an die Bediensteten besondere Anforderungen — wie überhaupt festgestellt werden konnte, dass sich die Anforderungen an die Justizvollzugsbeamten sehr gewandelt haben. Waren sie früher nahezu ausschließlich Gefängniswärter, so sind heute ihre Fähigkeiten als Ansprechpartner der Gefangenen in nahezu allen sozialen und psychologischen Angelegenheiten gefragt. Dies ist die Folge der Änderung des Strafvollzugs weg von der Strafe hin zur Resozialisierung.

Bei ihrem Besuch mussten die Mitglieder des Vorstands unter Anita van Elsbergen auch feststellen, dass die Rückfallquote doch sehr hoch ist und die Personalstärke aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen rückläufig ist. Das sei wiederum problematisch, da Resozialisierung nur mit einem angemessenen personellen Einsatz erfolgreich sein könne.

(RP)
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