Gegen den Willen des Vatikans Klever Pfarrer wollen homosexuelle Paare segnen

Kleverland · Die leitenden Pfarrer des Dekanates Kleve wenden sich gegen die Entscheidung des Vatikans, homosexuelle Paare nicht zu segnen. Man sei auch nur für die Ehe zwischen Mann und Frau – das sei aber kein Widerspruch.

 Die bunte Regenbogenfahne vor dem Klever Kolpinghaus setzt ein Zeichen der Solidarität.

Die bunte Regenbogenfahne vor dem Klever Kolpinghaus setzt ein Zeichen der Solidarität.

Im Kleverland werden Hunde und Wohnmobile gesegnet, Motorräder, Sportplätze und Pferde. Aber Homosexuelle, die sich lieben – das geht der katholischen Kirche offenbar zu weit. Die römische Glaubenskongregation hatte in der vergangenen Woche klargestellt, dass die Kirche nicht befugt sei, homosexuelle Paare zu segnen. Unzulässig sei jede Segnungsform, die eine homosexuelle Partnerschaft anerkenne. Das sehen die leitenden Pfarrer des Dekanates Kleve anders. In einer Stellungnahme widersprechen sie nun der Auffassung der sogenannten Römischen Erklärung. „Wir teilen die katholische Lehre, dass nur die eheliche Lebensgemeinschaft eines Mannes und einer Frau, die sich ,Liebe und Treue bis der Tod sie scheidet’ versprechen, als ,Ehe’ und ,Ehesakrament’ verstanden und unter besonderen Schutz gestellt wird“, heißt es in der Mitteilung. „Wir sind aber der Überzeugung, dass Segensfeiern für Paare, die für ihre homosexuelle Partnerschaft um Gottes Segen bitten, dem nicht widersprechen“. Unterschrieben haben die Stellungnahme Propst Johannes Mecking, Pfarrer Christoph Scholten, Dechant in Kranenburg, Pfarrer Jörg Monier, Definitor in Nütterden, Pfarrer Theo Kröll aus Schneppenbaum und Pfarrer Philip Peters aus Materborn.