Kalkar Schulausschuss trifft sich in den Ferien

Kalkar · Am kommenden Dienstag will die Kalkarer Politik ganz genau darüber informiert werden, warum die Verwaltung einem "Ringtausch" den Vorzug gibt: Das Gymnasium soll ins Hauptschulgebäude, die Grundschule ins Gymnasium einziehen.

 In Kalkars Schulzentrum wird sich viel ändern. Vermutlich wird die Grundschule nächstes Jahr ins Gymnasium einziehen, das dann in der ehemaligen Hauptschule untergebracht sein dürfte.

In Kalkars Schulzentrum wird sich viel ändern. Vermutlich wird die Grundschule nächstes Jahr ins Gymnasium einziehen, das dann in der ehemaligen Hauptschule untergebracht sein dürfte.

Foto: Evers

Das Thema "Schulen" bleibt in Kalkar ein schwieriges. Weil insbesondere Entscheidungen zum Umzug der innerstädtischen Grundschule ins gegenüberliegende Schulzentrum drängen, ebenso aber die Sorge um die Zukunft von Realschule und Gymnasium groß ist, findet in diesem Jahr sogar am letzten Tag der Sommerferien eine Sitzung des Schulausschusses statt. Am Dienstag, 23. August, wird der Ausschuss zusammenkommen, um unter anderem die Ausarbeitung der Verwaltung zum geplanten "Ringtausch" zu hören. Der würde laut Verwaltung knapp 1,3 Millionen Euro kosten. Weiterhin wird der Möglichkeit, die Grundschule künftig im bisherigen Gymnasium unterzubringen, der Vorzug gegenüber der nur scheinbar nahe liegenderen Option gegeben, in die leerstehende Hauptschule zu ziehen (geschätzte Kosten: 1,4 Millionen Euro).

Wie berichtet, hatte eine Mehrheit der Kommunalpolitiker sich vor der Sommerpause nicht imstande gesehen, dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen, weil sie sich nicht hinreichend informiert fühlte. In Kürze lautet die Fragestellung: Wie kann es günstiger sein, mit dem Gymnasium in die Hauptschule einzuziehen und die kleinen Kinder in den Neubau des Gymnasiums ziehen zu lassen, wenn doch auch ohne Umweg ein direkter Einzug ins baulich ordentliche Hauptschulgebäude möglich wäre? Das müsste doch mit deutlich weniger Umbauten machbar sein... Doch die Verwaltung hat sogar um gut 110. 000 Euro geringere Kosten für den "Ringtausch" errechnet, zudem sprächen "funktionale und gestalterische Aspekte" für diese Variante. Auch durch nochmaliges Nachdenken, Rechnen und Darlegen hat sich das Ergebnis nicht geändert.

Fachbereichsleiter Frank Sundermann und sein Team erläutern in der Sitzungsvorlage: "Die geringeren Kosten des ,Ringtausches' liegen vor allem darin begründet, dass die Herrichtung des Neubautraktes des Gymnasiums für eine Grundschulnutzung weniger aufwendig als der Umbau der ehemaligen Hauptschule zur Grundschule ist. Der Neubautrakt mit seinem Eingangsbereich und der Aula bietet bautechnisch und organisatorisch die besseren Voraussetzungen, um die erforderliche Trennung zwischen Grundschule und Gymnasium herzustellen. Die Beschaffenheit der Räume der ehemaligen Hauptschule als weiterführende Schule bietet sich dagegen eher für die Schüler ab der Sekundarstufe I an." Außerdem befinde sich der Schulhof des Gymnasiums in einem guten Zustand, während die Fläche hinter der Hauptschule für Grundschüler ohne umfängliche Umgestaltung ungeeignet sei. In der Sitzung sollen die Modelle, mit denen sich auch ein Architekturbüro beschäftigt hat, vorgestellt werden.

Beide Varianten gründen darauf, das stark sanierungsbedürftige bisherige Grundschulgebäude abzureißen und das Grundstück für den Wohnungsbau zu veräußern. Der historische Trakt der Grundschule, städtebaulich prägend und baulich weit gesünder als die jüngeren Gebäude, bleibt für den Offenen Ganztag erhalten.

Nun muss der Haupt- und Finanzausschuss beschließen, ob er dem Wunsch der Verwaltung nachkommt. Eine belastbare Kostenberechnung, wie von der Politik verlangt, könne es erst "nach Erstellung der Ausführungsplanung" geben. Die am schnellsten vorliegen könne, wenn die bisherigen Planungsleistungen vom selben Büro fortgesetzt werden könnten. Denn zum Schuljahresbeginn 2017/18 soll der Umzug realisiert sein.

(RP)
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