Brutsaison Schornsteinfeger warnen vor Dohlennestern

NIEDRRHEIN · Dohlennester verstopfen Schornsteine und Abgasanlagen von der Mündung aus bis zu drei Meter und hindern somit die Rauch- und Abgase, ins Freie zu entweichen. Davor warnt ein Sprecher der Schornsteinfeger.

 Schornsteinfeger können das Nest öffnen und den Schornstein wieder frei machen.

Schornsteinfeger können das Nest öffnen und den Schornstein wieder frei machen.

Foto: dpa-tmn/Robert Michael

(RP) So wie die ersten Sonnenstrahlen im Frühling die Herzen der Menschen erwärmen, so bilden sich für den einen oder anderen Hausbesitzer oder Hausbesitzerin Sorgenfalten auf der Stirn, wenn der Blick gen Himmel oder besser zum Schornstein hinauf geht. Tierische Besucher in Form der Dohlen bereiten Hausbesitzern schlaflose Nächte, ob die gelehrigen Vögel nicht gerade im eigenen Schornstein zum Nestbau ansetzen. Dohlen sind Höhlen- und Felsenbrüter, weichen in Ermangelung natürlicher Brutplätze immer stärker auf Schornsteine aus. „Schornsteine erweisen sich als ideales Brutrevier“, sagt Ulrich Grüttner, Schornsteinfeger und Sprecher für die reionalen Schornsteinfeger.

Das Aufsetzen von geeigneten Dohlengittern auf der Schornsteinmündungen verhindere das Eindringen in Schornsteine und beuge so einem Nestbau und damit einem Verstopfen des Schachtes vor. „Dohlennester verstopfen Schornsteine und Abgasanlagen von der Mündung aus bis zu drei Meter und hindern somit die Rauch- und Abgase, ins Freie zu entweichen. Das Eindringen von hochgiftigem Kohlenmonoxid in die Wohn- und Schlafräume ist die logische Folge“, so Grüttner. Es sei ein geruchs-, geschmack- und farbloses Gas und werde vom menschlichen Blut zweihundertmal schneller aufgenommen als der lebensnotwendige Sauerstoff. Es drohe eine Erstickung der Bewohner und Bewohnerinnen infolge Sauerstoffmangels im Blut.

Auch der Betrieb von Holzöfen oder Heizungsanlagen hindere Dohlen nicht am Nestbau. Das Öffnen der Schornsteinschächte sei dann oft nur mit viel Aufwand möglich. Sehr häufig sei ein Aufstemmen des Mauerwerks unumgänglich. Und ohne einen entsprechenden Schutz beginnen die Dohlen sofort wieder mit dem Nestbau, so der Schornsteinfeger. Damit es nicht so weit kommt, sollten Hauseigentümer und Mieter immer wieder einmal einen Blick zum Himmel richten, rät Grüttner. Entdecken sie eine Dohle, sollte der zuständige Schornsteinfegermeister sofort informiert werden. Er kann dann das Nest öffnen und den Schornstein wieder frei machen. Die Montage eines speziellen Dohlenschutzgitters sei der beste und sicherste Schutz.

(RP)
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