Kreis Kleve Schmallenberg-Virus – der erste Fall des Jahres

Kreis Kleve · Der erste Fall des Jahres einer Erkrankung am so genannten "Schmallenberg-Virus" im Kreis Kleve ist bei einem neugeborenen Lamm in einem Klever Betrieb aufgetreten. Die Meldung erreichte gestern das Kreisveterinäramt.

Außerdem haben Nachforschungen durch das Landwirtschaftsministerium ergeben, dass es im vergangenen Jahr kreisweit nur zwei bestätigte Fälle gab: einen im Herbst bei einer Kuh in Rees, einen offenbar schon im Frühjahr bei einem Kalb in Emmerich.

"Bei den Tieren, die jetzt geboren werden, werden wir sicherlich mehr Fälle haben — im ganzen Kreis", blickte Kreissprecher Eduard Großkämper in die Zukunft. In den kommenden Wochen und Monaten bringen erst die Schafe ihre Lämmer zur Welt, dann werden Kälber geboren. "Die Nachweise der Krankheit werden sich also jetzt mehren, erst bei Schafen, dann bei Rindern", so Großkämper. "Die Problematik kommt auf uns zu."

Das "Schmallenberg-Virus" oder auch "Orthobunya-Virus" ist inzwischen meldepflichtig, "wir haben alle Landwirte informiert". In den kommenden Wochen werde man feststellen, welches Ausmaß die Ausbreitung der Erkrankung im Kreis Kleve annimmt.

Die Stimmung unter den Landwirten sei schon etwas angespannt, sagte Josef Peters, Vorsitzender der Kreisbauernschaft. "Da ist immer ein Unwohlsein, das hat man im Hinterkopf: Hoffentlich betrifft es mich nicht, hoffentlich wird es eingedämmt", beschreibt er die Gefühle von Schaf- und Rinderzüchtern sowie Milchviehhaltern. Landwirte hofften darauf, dass sich Diagnosemethoden schnell verbessern, und seien ansonsten entschlossen, die Krise zu meistern. "Wir haben BSE und Ehec hinter uns gebracht", sagt er, "das ist jetzt die nächste Herausforderung."

Größere Aufregung gebe es unter den Hofbesitzern derzeit schon deshalb nicht, weil sie schlicht nichts an ihrer Lage ändern können. Ihre Tiere dürften im Sommer oder Herbst mit dem Virus angesteckt worden sein, erst im Frühjahr kommen die Jungtiere zur Welt: "Wir können jetzt nur abwarten, ob viele kranke Tiere vorkommen, und hoffen, dass alles gut geht."

(RP/rl)
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