Mehr als 90 Buden So wird der Moyländer Weihnachtsmarkt 2022
Bedburg-Hau-Moyland · Am 7. Dezember startet der 24. Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt rund um das Schloss Moyland. Aussteller zeigen an 94 Buden ihre Waren. Die Veranstalter hoffen auf deutlich mehr Besucher als 2021. Was geboten wird.
Zartgliedrig ist das luftige Wesen, das mit ausfransenden Flügeln auf dem Tisch sitzt. Es gibt das Wesen in allen Größen, mit Steinen verziert oder nur einfach plustrig weiß. Immer hat es eine große Perle als Kopf, die mit einem Heiligenschein geziert ist. Den braucht das lichte Plusterwesen aus Papier auch – schließlich ist es ein Weihnachtsengel. Simone Kamm hat den Weihnachtsengel geschaffen und wird ihn und seine Kompagnons aus ihrer Werkstatt mit auf den Moyländer Kunsthandwerkermarkt bringen. Der wird am Mittwoch, 7. Dezember, 13 Uhr, seine Pforten öffnen und am Sonntag, 11. Dezember, 20 Uhr, schließen.
„Wir freuen uns schon mächtig darauf“, sagt Simone Kamm. Denn zwar ist der Kunsthandwerkermarkt in Moyland einer der letzten seiner Art im Markt-Zyklus vor Weihnachten, aber er sei etwas Besonderes: „Wir Aussteller kennen uns, die Menschen, die hier hin kommen, wissen unser Kunsthandwerk zu schätzen, keiner geht achtlos vorbei“, sagt Kamm. Und verkauft wird auch: Für Moyland hat die Kunsthandwerkerin, als sie vor vielen Jahren das erste Mal am Schloss ihre Bude eröffnete, ein Weihnachtslicht mit einem Spruch erfunden: Eine kleine lichte Leuchte aus jenem Plusterpapier, aus dem auch der Engel geschaffen wurde, und das die Oberhausenerin aus Spargelschalen schöpft. Sie wollte auch etwas im Angebot haben, das man als kleines Geschenk mitnehmen kann. „Die waren so begehrt, dass ich am ersten Tag schon leergekauft war und spät abends in meiner Werkstatt Nachschub geschaffen habe“, blickt sie zurück.
Gute 22.000 Besucher waren in Moyland, als 2021 der erste Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt nach Corona über die Bühne ging. Dieses Jahr sollen es – es gibt bis jetzt keine Beschränkungen – deutlich mehr werden, hofft Bürgermeister Stephan Reinders. 94 Buden wurden rund um das Schloss, ums Kutschenrondell und entlang der Wege gestellt. 74 Kunsthandwerker haben sich angemeldet, erklärte Anastasia Kuhfeld bei der Vorstellung des 24. Kunsthandwerker-Weihnachtsmarktes im Schloss. Sie hat für die Gemeinde Bedburg-Hau den Markt organisiert. Die Imbissbuden werden vom Restaurant Rocco’s betreut und bieten vom Grünkohl über die Wurst bis zu den obligatorischen Champignons mit „Schmörkes“ die ganze Weihnachtsmarkt-Kulinarik ab. Natürlich gibt’s auch Süßes wie Krapfen, Crepes oder Waffeln.
Drei neue Aussteller sind mit handgefertigten Waren dabei: Gerhard Peterich aus Hamburg zeigt seine Druckstempel aus Holz und Metall, Michaela Huber aus Köln von „Schmuck Salon“ präsentiert Echtschmuck aus Edelmetall und auch Amalia Tavares aus Herdecke bietet mit „Schmuckdesign“ Edelsteinschmuckstücke an. Die Drucker von Vir3 sind wieder mit Heidelberger Druckmaschine und Grafik dabei. Es fehlen nicht die Filz-Sachen und nicht die aus Leder – vor allem die gestylten Taschen. So wie die von Sophia Wyatts, die ihre Taschen an den Reißverschlüssen auseinander zippt und zu neuen Kreationen zusammenfügt. „Keine Tasche verlässt meine Bude so, wie ich sie mitgebracht habe“, sagt sie. Jeder kann alles mit allem Kombinieren. Gefertigt werden die Taschen aus Leder, aus Fundstücken, wie alte Gobelin-Stickereien, die sonst weggeworfen würden und so zu neuem Glanz als Taschen-Deckel oder -korpus kommen. Wie man’s möchte.
