Kleve Schlecker – Die Stellen erhalten

Kleve · Drohende Standortschließungen und Entlassungen – die Zukunft der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker scheint alles andere als rosig. Doch die Betroffenen kämpfen weiter für den Erhalt der Kette.

 Nicht aufgeben. Betriebsratsvorsitzende Ulrike Dietze kämpft für Mitarbeiter und Standorte.

Nicht aufgeben. Betriebsratsvorsitzende Ulrike Dietze kämpft für Mitarbeiter und Standorte.

Foto: Evers

Drohende Standortschließungen und Entlassungen — die Zukunft der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker scheint alles andere als rosig. Doch die Betroffenen kämpfen weiter für den Erhalt der Kette.

So wie am Donnerstag im Bezirk Kalkar-Emmerich. Im Kreis Kleve warb der zuständige Betriebsrat an insgesamt fünf Standorten mit Bannern und Unterschriftenaktion für den Erhalt von Schlecker vor Ort. RP-Mitarbeiterin Isabell Hülser sprach mit der Betriebsratsvorsitzenden Ulrike Dietze.

Frau Dietze, warum haben Sie sich gerade jetzt für eine Aktion in Ihrem Bezirk entscheiden?

Dietze Wir haben die Aktion passend zum Weltfrauentag durchgeführt. Schließlich sind die meisten unserer 77 Mitarbeiter Frauen. Deren Arbeitsplätze und die zugehörigen Standorte gilt es zu erhalten. Sie sollen nicht für das Missmanagement an der Spitze bezahlen.

Gibt es schon Entscheidungen, ob Märkte in ihrem Bezirk betroffen sind?

Dietze Bis jetzt liegt uns noch nichts vor. Ich gehe aber, wenn ich mir die Rentabilität unserer Märke ansehe, davon aus, dass von den 17 Standorten zwischen acht und 10 geschlossen werden. Weil es in Kleve einen XL-Markt gibt, rechne ich zum Beispiel damit, dass der Standort Kellen geschlossen wird.

Wie wollen Sie das verhindern?

Dietze Wir wollten ein Zeichen setzen für einen Neustart unter neuer Führung. Und dafür brauchen wir den Rückhalt unserer Kunden. Un den haben wir, das hat die Unterschriftenaktion an den fünf Standorten gestern mit mehrere Hundert Unterschriften gezeigt. Die wollen wir dem Insolvenzverwalter schicken und ihn auffordern, uns die Standorte nicht wegzunehmen.

Was sagen denn die Mitarbeiter? Wie ist die Stimmung in den Läden selbst?

Dietze Da haben wir ein geteiltes Lager. Auf der einen Seite gibt es die Dauermotivierten, andererseits fühlen sich viele in ihrer Existenz bedroht. Sie fragen sich, wie es weitergeht.

Meinen Sie, Sie konnten damit bei Mitarbeitern und Kunden ein wenig Optimismus wecken?

Dietze Ja, die Aktion ist sehr gut gelaufen und wir haben viele positive Gespräche geführt. Und mit der Anzahl der Unterschriften beweisen wir, dass es sich lohnt unsere Standorte zu erhalten.

(isa)
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