Dorfspaziergang durch Schenkenschanz In der Inselruh’ liegt die Kraft

Kleve-Schenkenschanz · Auf der Rheinhalbinsel Schenkenschanz leben 107 Menschen. Das Aus für die Fährverbindung und Gülle-Transporte sorgen für Unmut unter den Dorfbewohnern. Doch die Gemeinschaft ist intakt. Hinter den Schutzmauern ticken die Uhren langsamer. Unser Autor war vor Ort.

 Schenkenschanz Dorfspaziergang
Drohnenaufnahme

Schenkenschanz Dorfspaziergang Drohnenaufnahme

Foto: Markus van Offern (mvo)

Mittwoch, 10 Uhr, Ortstermin auf Schenkenschanz. In der Düffel ist es ruhig, sehr ruhig. Nur vereinzelt schnattern Gänse über die Felder. Am Fährufer haben sich Angler eingerichtet, ihre Schnüre hängen in den Altrhein. Den großen Fang aber scheinen sie nicht zu erwarten. Die Männer haben sich im Auto schlafen gelegt, das Lenkrad dient als Kissen. Die Suche nach Menschen, die mir ihre Rheinhalbinsel vorstellen, dauert dennoch nicht lange. Heinz Scholz fährt mit seinem Auto auf die Hochwasser-Schutzmauern zu. Der 69-Jährige hält, kurbelt sein Fenster herunter – und hat eine Menge zu erzählen. Zur allererst aber hat er zu klagen: „Schenkenschanz ist von der Stadt Kleve abgehängt worden“, sagt der Pensionär.