Kleve-Materborn Schaepenfeld-Anlieger wollen "keinen Krieg mit der Stadt"

Kleve-Materborn · Gut 70 Teilnehmer bei der Bürgerversammlung zur Zukunft der Straße. Gespräche mit Anwohnern und Verwaltung als Lösungsweg.

Sie hatten über das Internet getrommelt und kurzfristig Flyer verteilt — mit so viel Zuspruch aber hatte die Bürgerinitiative "Öffentliche Widmung Schaepenfeld" wohl nicht gerechnet. Gut 70 Interessierte drängelten sich in der Reiterstube des Hofs von Anwohner Georg Cluse. Dieser stellte erst einmal die Situation dar, wie sie sich derzeit aus seiner Sicht ergibt. Man wolle keine vergoldete Straße, so Cluse. "Ein Kompromiss wäre doch, wenn die Stadt die öffentliche Widmung anerkennt, auf größere Sanierungen aber verzichtet", sagte der Landwirt. Die Stadt hatte bisher deutlich gemacht, dass man die Straße gerne öffentlich widmen könne, wenn die Anlieger dann — wie bei allen anderen Anliegerstraßen auch — 90 Prozent der Erschließungskosten tragen.

Der Geschäftsführer der Kreisbauernschaft, David Michalowski, stellte klar: "Wir liegen mit der Stadt im Streit darüber, ob die Straße bereits früher öffentlich genutzt wurde und ob hier deshalb die unvordenkliche Verjährung in Kraft tritt." Dass sie niemals Teil eines öffentlichen Widmungsverfahren gewesen sei, wisse man. Derzeit weist ein von Anliegern aufgestelltes Schild am Anfang der Straße darauf hin, dass das Schaepenfeld gesperrt ist. Michael Bay von den Grünen, der auch als Gast auf den Reitstall Cluse gekommen war, stellte klar, dass von privater Seite keine Straße gesperrt werden könne. Niemand werde in Zukunft die Landwirtschaftsfahrzeuge daran hindern, den Weg auch weiterhin zu befahren. Vorher hatte Georg Cluse die Drohkulisse gezeichnet, dass seine Gülletransporter den Weg über die Hoffmannallee nehmen müssten, würde ihm die Durchfahrt auf dem Schaepenfeld verwehrt.

Bay führte aus, dass das Thema bereits im Hauptschuss besprochen wurde. "Wir haben doch zwei Probleme", sagte er. "Erstens, dass sich nicht alle Anwohner einig darüber sind, was sie eigentlich wollen und zweitens die rein juristische Frage der unvordenklichen Verjährung." Die Lösung sollen jetzt Gespräche unter den Anwohnern und weiterer Kontakt mit der Verwaltung bringen. "Wir wollen ja eine Lösung finden und keinen Krieg mit der Stadt führen", sagte Cluse.

(lukra)
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