Bauarbeiten im Kreis Kleve Ausländer-Wartebereich zieht um

Kreis Kleve · AM 10. Januar wird der Wartebereich an der Nassauerallee 81 in die Containeranlage vor dem Kreishaus verlegt. Die Sanierung der Kreisverwaltung wird noch Jahre andauern, Ausweichräume sind nötig.

 Auf der Freifläche vor dem Klever Kreishaus wurde eine Containeranlage aufgebaut, in der Ausländer, die einen Termin brauchen, nun auch warten können. Das Gebäude Nassauerallee 81 wird anderweitig benötigt.

Auf der Freifläche vor dem Klever Kreishaus wurde eine Containeranlage aufgebaut, in der Ausländer, die einen Termin brauchen, nun auch warten können. Das Gebäude Nassauerallee 81 wird anderweitig benötigt.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Containeranlage ist nicht zu übersehen: Direkt vor dem Gebäude der Klever Kreisverwaltung steht schon seit Wochen eine Reihe aneinander gebauter Behelfsräume, die bald bezogen sein werden: Für den 10. Januar hat die Kreisverwaltung den Umzug des Wartebereichs der Ausländerbehörde angesetzt. Bekanntlich hatte es im vergangenen Jahr erhebliche logistische Probleme mit den Terminvergaben für Asylsuchende und andere Ausländer gegeben. Daraufhin hatte der Kreis an der Nassauerallee 81 ein Gebäude angemietet, der als Wartebereich für die Ratsuchenden ausgewiesen wurde. „Im Zuge der Sanierung des Kreishauses benötigen wir diese Räume jetzt allerdings dringend für andere Abteilungen, so dass zusätzlich Container aufgestellt wurden“, erklärt die Sprecherin der Kreisverwaltung, Ruth Keuken.

Kleve: Warten vor der Ausländerbehörde
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Warten vor der Ausländerbehörde in Kleve

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Foto: Markus van Offern

Die Neuorganisation habe für die Klienten auch einen Vorteil: Künftig müssen die Männer oder Frauen, die einen Termin bei der Behörde benötigen, nicht erst zur Nassauerallee 81, um dort ein Los zu ziehen und mit diesem in der Hand auf ein erstes Gespräch mit dem Sachbearbeiter zu warten. „Die Wege sind jetzt viel kürzer – beide Wartebereiche befinden sich nun unmittelbar an der Kreisverwaltung“, sagt Ruth Keuken. Die schon lange bestehenden Container auf der gegenüberliegenden Straßenseite und die neuen auf dem Parkplatz vor dem Verwaltungsgebäude. „An den Abläufen ändert sich nichts. Wie bisher können auch in den neuen Containerbüros ab morgens sieben Uhr Lose für Termine am gleichen Tag gezogen werden“, so Keuken. Nach wie vor wird empfohlen, sich erst einmal online zu informieren und eventuell einen Termin auszuwählen – das macht das frühe Aufstehen und das Los-Abholen überflüssig.

In dem Schreiben, das die Verwaltung bereits Mitte Dezember veröffentlichte, heißt es: „Vor dem Besuch der Ausländerbehörde lohnt sich ein Blick auf die Internetseite des Kreises Kleve, um festzustellen, ob ein persönlicher Termin überhaupt erforderlich ist. Ist dies der Fall, können lange Wartezeiten vermieden werden, indem die Kunden vorab eine Terminanfrage an die E-Mail-Adresse termin.abh@kreis-kleve.de senden.“

Dass die Verwaltung mehr Räume braucht, hängt mit der aktuellen Sanierung des gesamten Gebäudes zusammen. Denn die Kreis Klever Verwaltung wird seit 2017 komplett renoviert – von außen wie von innen, für insgesamt 2,9 Millionen Euro. „90 Prozent werden über das Kommunal-Investitionsprogramm vom Land gefördert. Und bisher ist alles im Plan“, sagt Keuken auf Anfrage der RP. Während der Kreis mit der Finanzierung also nicht allzu sehr belastet wird, sind die Strapazen für die Mitarbeiter schon erheblich. Denn das Projekt zieht sich über Jahre hin. „Es wird bestimmt noch zwei Jahre dauern, bis alles fertig ist. Bisher wurde immer in relativ kleinen Bereichen gearbeitet, wofür immer acht bis zehn Kollegen umziehen mussten, künftig werden es großräumigere Abschnitte sein“, erklärt die Pressesprecherin.

In einigen Teilen des Verwaltungsgebäudes sei seit mehr als 30 Jahren nichts getan worden – da sind grundlegende Sanierungen nötig. Wer in jüngerer Vergangenheit mal durch die Gänge des Gebäudekomplexes lief, wird offene Decken, rohe Wände und weggeschobene Möbel gesehen haben: „Es wurden bereits Fenster ausgetauscht, Innendecken erneuert, die EDV wurde ausgewechselt, neuer Teppichboden verlegt, der Brandschutz ist ein großes Thema...“ Jede Menge zu tun also, und das im laufenden Betrieb.

„Das ist der Grund dafür, dass die Maßnahme soviel Zeit benötigt“, sagt Keuken. Denn die vielfältigen Aufgaben, die die Kreisverwaltung hat und die von den Mitarbeitern zu leisten sind, die können trotz Bauarbeiten nicht ausgesetzt werden. Und die Räume an der Nassauerallee, die künftig mit der Ausländerbehörde nichts mehr zu tun haben, werden auf Jahre hinaus benötigt. Also geht’s ohne Container nicht.

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