Kreis Kleve Sammeltaxi schützt auch vor Zombies

Kreis Kleve · Der bislang vierte Werbe-Spot für den "Night-Mover" des Kreises Kleve wurde in der Schravelschen Heide bei Kevelaer gedreht. Mit einem großen Team wurden dabei erstmals Untote in Kevelaer auf Film gebannt.

 Regisseur Thomas Binn (Bildmitte) ist in der Schravelschen Heide von seiner Crew umzingelt, die zu einem großen Teil aus Untoten besteht.

Regisseur Thomas Binn (Bildmitte) ist in der Schravelschen Heide von seiner Crew umzingelt, die zu einem großen Teil aus Untoten besteht.

Foto: Seybert

Eine kleine Gruppe von fünf Jugendlichen kommt von einer Party. Gut angetrunken wollen sie nach Hause gehen. Ein Schild weist auf "Fußweg an der Bundesstraße 5 km" und "Waldweg 2 km" hin. Die Fünf nehmen schließlich nicht nur den kürzesten Weg durch das dunkle Dickicht, sondern gehen sogar durch eine extra aufgestellte Absperrung, was sich bald als böser Fehler herausstellt. Denn in der Nacht lauert etwas Mysteriöses, etwas Schlurfendes, etwas Untotes.

Das blonde Mädchen der Gruppe stolpert und wird von den plötzlich überall auftauchenden lebenden Toten zu Boden gerissen. Schließlich werden die anderen Vier von den menschenfressenden Wiedergängern umzingelt, die stöhnenden Ghule kommen langsam immer näher, es gibt kein Entrinnen. Das Bild wird schwarz, plötzlich taucht eine Schrift auf: "Das muss nicht sein!" Denn glücklicherweise war das Ganze nur der bislang vierte Kino-Spot für den Partybus "Night-Mover", der sozusagen als Sammeltaxi im Auftrag des Kreises Kleve Feierfreudigen seit Jahren hilft, sicherer wieder nach Hause zu kommen.

Nachdem in den vorherigen Jahren die Zahlen für den "Night-Mover" rückläufig waren, kam Thomas Binn mit seinen clever überzeichneten Spots daher. Die laufen nun seit etwa zwei Jahren vor allem im Kino und haben Jugendliche wieder darauf aufmerksam gemacht, dass es nachts auch sicherere Wege nach Hause gibt.

"Ich versuche immer, Clips zu machen, die in der Lebenswelt der Jugendlichen stattfinden und hip sind, ohne gleich mit dem erhobenen Zeigefinger zu kommen", sagte Regisseur und Produzent Thomas Binn, für den die Zombies im Werbespot "nichts Tieferes symbolisieren, sondern einfach cool sein sollen. Es kann immer irgendetwas passieren, aber mit dem ,Night-Mover' ist man auf der sicheren Seite!" Um den etwa einmütigen Spot im Auftrag des Kreises Kleve zu machen, versammelten sich 15 Darsteller - zehn "Zombies" und fünf Jugendliche - sowie eine 20-köpfige Film-Crew. Gedreht wurde an zwei Tagen. Nachdem am ersten Abend das Ende der Party und der Aufbruch im Prinzenhof gefilmt wurden, drehte man den gesamten Zombie-Teil am Tag danach in der Schravelschen Heide neben dem Jugendheim.

Dabei kamen sämtliche Darsteller aus Kevelaer und Umgebung. Doch wie stellt man sich überhaupt darauf ein, einen Zombie zu spielen? "Ich habe mir eine Woche lang die Zombie-Fernsehserie 'The Walking Dead' angesehen", sagte Johannes Roest schmunzelnd. "Es gilt, nicht zu dick aufzutragen, aber trotzdem gezielt zu stöhnen und zu schlurfen." Die Nacht der lebenden Toten in der Schravelschen Heide ging schließlich von 20 Uhr bis vier Uhr morgens, bevor alle Schreie in der Nacht verstummt und sämtliche Einstellungen im Kasten waren.

"So laut habe ich noch nie in meinem Leben geschrien", verriet Darstellerin Larissa Honke. Daneben gab es Flugzeuge, die den Sound störten, weil sie zum Landeanflug in Weeze ansetzten, weitere Proben und spontane Improvisationen. Eben alles das, was zu Dreharbeiten dazu gehört, aber halt in der Regel viel Zeit in Anspruch nimmt.

Wann ist der Spot schließlich zu sehen? Rechtzeitig zum Kinostart des letzten Teils der beliebten Filmtrilogie "Der Hobbit" soll die Schravelsche Untoten-Apokalypse Mitte Dezember über gut gelaunte Kinogänger hineinbrechen. Und im Internet unter www.night-mover.de wird zur gleichen Zeit ein "Making-of" des Films veröffentlicht, das detailliert zeigen wird, wie die Zombies nach Kevelaer kamen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort