Rosenmontagszug 2019 Kleve Kellen will keinen „Quexit“ von Kleve

Kleve · Bunt, laut und jeck: Prinz Tobias der Stimmungsvolle begeisterte die Narrenschar am Rande des Zugweges. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Rosenmontagszug 2019.

Rosenmontag 2020 in Kleve: Jecke feiern Karneval
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Jecken in Kleve feiern Rosenmontag 2020

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Foto: Markus van Offern (mvo)

Wie groß war der Zug? Insgesamt zogen 65 Wagen und Fußgruppen durch die Stadt. Es galt trotz der unaufhörlichen Windböen: Je lauter und bunter, desto besser.

Wo startete der Zug, wo endete er, wie lange hat er gedauert? Der zweistündige Zug begann um 14:11 Uhr an der Emmericher Straße in Kellen und zog durch die Innenstadt zur Hoffmannallee. Immer wieder gab es größere Lücken zwischen den Wagen. Der Rosenmontagszug wurde gerade an der Herzogstraße zerpflückter. Dort mussten Karnevalisten mitunter auf Kamelle-Nachschub warten.

Welcher Wagen war in diesem Jahr besonders schön? Ins Auge stachen die Kellener Brejpott-Quaker. Ihr obligatorischer Frosch duellierte sich auf dem Wagen mit dem Klever Schwan. So inszenierten sie das Drama um den englischen Brexit, lehnten einen „Quexit“ allerdings ausdrücklich ab.


Was war die schönste Fußgruppe? Siegfried Materborn überzeugte mit seiner Gruppe, die eine Casino-Lounge präsentierte. Sie trugen stilvolle Anzüge und jonglierten mit Poker-Chips. Eine besondere Aufgabe wurde auch den Herren des Klever Rosenmontags-Komitees in roten Sakkos zuteil. Sie liefen vorneweg und kündigten den Jecken den herbeieilenden Zug an.


Was wurde alles geschmissen? Ein buntes Potpourri flog von den teils meterhohen Wagen gen Boden und in offene Arme. Regenschirme wurden aufgespannt, um besonders viel einzufangen. Erneut lagen Süßigkeiten, Chips und Schokolade im Trend. Aber auch Kurioses war zu finden: Schwämme, gelbe Säcke, Kondome und gar Bilderrahmen. Trafen sich Bekannte, wurde Obergäriges und Hochprozentiges ausgetauscht.

Wo standen die meisten Besucher? Das Zentrum für Familien-Karneval waren die Emmericher Straße und die Hoffmannallee. In der Innenstadt und insbesondere auf der Herzogstraße versammelte sich das jugendliche Publikum.

 Kleve Rosenmontag

Kleve Rosenmontag

Foto: Markus van Offern (mvo)


Was war neu, ungewöhnlich, besonders erwähnenswert? Sofort fiel auf: Nur wenige Wagen wurden politisch. Doch auch da gab es Ausnahmen. So hüllte sich die Gruppe der Europa-RadBahn in EU-Flaggen und setzte so ein Zeichen für europäische Einigkeit. Zum ersten Mal war zudem die Hochschule Rhein-Waal mit eigenem Wagen und einer Fußgruppe dabei. Auf dem universitären Fuhrwerk war der Slogan „In der Region verwurzelt, mit der Welt vernetzt“ zu lesen, auf ihm standen gar Professoren. Kurios war auch die Karnevalsgruppierung „Die Vollen Eulen“. Während alle anderen auf laute Beschallung setzten, bewog sich das Aufgebot mit Kopfhörern durch die Menschenmassen. Laute Bässe gab es also nur für die eigenen Ohren. Musikalisch setzten die Narren ansonsten auf Bewährtes: „Cordula Grün“, „Leev Marie“ und „Mama Lauda“ hatten Hochkonjunktur.

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