Restaurant-Tipps aus dem Kreis Kleve Hier gibt es nicht nur Aschermittwoch leckeren Fisch

Kreis Kleve · Mittwoch beginnt die Fastenzeit. Traditionell wird an diesem Tag Fisch gegessen. Wo man das in unserer Region besonders gut kann, und zwar nicht nur am Aschermittwoch, haben wir aufgeschrieben. Eine Auswahl – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

 Der Inselgasthof Nass in Rees-Grietherort ist über die Region hinaus bekannt.

Der Inselgasthof Nass in Rees-Grietherort ist über die Region hinaus bekannt.

Foto: enermann/Endermann, Andreas (end)

Über die Region hinaus für frischen Fisch bekannt der Inselgasthof Nass in Rees-Grietherort. Zwischen 20 Sorten Fisch kann der Gast auf der Karte wählen. Der Fisch wird gebraten und mit Bratkartoffeln und Salat serviert. Übrigens: Die Familie besorgt den Fisch immer frisch. Und so wird auch Heinz Nass Aschermittwochmorgen wohl wieder extra noch in die Niederlande fahren, um die Seezunge dort frisch zu kaufen. Der Fisch wird im Gasthof filetiert und landet wenig später beim Gast auf dem Teller. Zweite Spezialität ist gebratener Kabeljau mit Senfsoße. Auch diese Tiere kommen aus der Nordsee. Die Fische bringen bis zu sechs Kilogramm auf die Waage. Während der Kabeljau in der Nordsee dick und schmackhaft wird, ist ein Fisch dort heute kaum noch anzutreffen, der früher die Spezialität am Aschermittwoch war: Vor 20 Jahren wurde zu Beginn der Fastenzeit jede Menge Schellfisch gegessen, doch den gibt es heute in der Nordsee kaum mehr. Auch Fisch direkt aus dem Rhein kommt bei Nass im Moment nicht auf den Tisch. „Früher als es noch Berufsfischer gab, da hatten wir auch Aale, Zander oder Hechte aus dem Rhein auf der Karte.“ Heute sei es wegen der schnellen Strömung und der Schifffahrt gar nicht mehr möglich, im Rhein zu fischen. Und was ist aus dem traditionellen Heringessen früherer Zeiten geworden? Ganz einfach: Matjes steht auf der Karte.

In Geldern freut man sich Jahr für Jahr auf das Ende der Karnevalszeit, weil es im „Ratskeller“ dann wieder die große Fischkarte gibt. Nach der Pause über die tollen Tage freuen sich die Familie von Karl-Heinz Engels und ihr Team ab Aschermittwoch wieder auf die Gäste. „Dann sind Labskaus und Heringsstipp besonders gefragt“, berichtet der Küchenchef. Auf der Karte stehen aber auch als Vorspeisen der „Cocktail von frischen Nordmeerkrabben mit Champignons in Cognacdressing“ oder das „Cremesüppchen von frischen Nordmeerkrabben Büsumer Art mit Weißwein und Dillsahne“, als Zwischengericht das „Scampispfännchen „Sylter Art“ in Olivenöl gebraten mit geschmolzenen Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Basilikum, Rucola und Parmesan“ und für den Hauptgang unter anderem „Gebratene Medaillons vom Winterkabeljau (Skrei) auf Rahmsauerkraut an Speck – Senfsauce“ oder „Gedünstetes Filet vom Rotbarsch in Dillrahmsauce mit Nordmeerkrabben“. Karl-Heinz Engels selbst isst gern Mittelmeerfische. So bietet er im Menü „Doradenfilet vom Grill mit Chili, Knoblauch und frischen Kräutern auf Blattspinat mit Pinienkernen“ und auf der Karte „Gratinierte Medaillons vom Seeteufel unter der Kräuterkruste auf Ratatouillegemüse an Tomatensugo“.

 Sandwirt Bruno Verhülsdonk mit seinem Heringstöpfchen. 

Sandwirt Bruno Verhülsdonk mit seinem Heringstöpfchen. 

Foto: lörcks

Wer in Goch Fisch essen gehen möchte, dem seien zwei Lokale empfohlen. Erstens der Sandwirt in Pfalzdorf. In dem gutbürgerlichen Lokal an der Eyckschenstraße gibt es den klassischen Heringstopf mit Speck- oder Bratkartoffeln für zwölf Euro. Seit 60 Jahren steht das Gericht auf der Karte. „Ein Dauerbrenner“, wie Inhaber und Koch Bruno Verhülsdonk weiß. Gäste von nah und fern, über die Grenzen des Kreises Kleve hinaus, kommen extra nach Goch, um beim Sandwirt die Spezialität des Hauses – übrigens ein Geheimrezept der Familie – zu bestellen. Dabei ist das Fischgericht so „oldschool“ wie das Ausflugslokal mit Biergarten und Tiergehegen an sich. Aber es ist genau das, was die älteren Damen und Herren wollen – Essen und Trinken wie bei Muttern, in einer altmodischen Atmosphäre.

 Ronny Mueller von Papa Mi mit einer Sushi-Platte.

Ronny Mueller von Papa Mi mit einer Sushi-Platte.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Etwas moderner interpretiert ist der Fisch bei Lokal Nummer 2, Papa Mi. Das asiatische Restaurant, seit gut einem Jahr an der Straße Auf dem Wall 6 in Goch ansässig, hat sich vor allem durch seine Sushi-Gerichte einen Namen gemacht. „Den Fisch hole ich beim Fischhändler in Siebengewald, hauptsächlich Thunfisch, Lachs, Garnelen und Tintenfisch. Auch Jakobsmuscheln und Salzwasseraal sind hervorragend für Sushi geeignet“, sagt Sy Binh Ho. Er macht das japanische Gericht aus erkaltetem, gesäuertem Reis, ergänzt um Zutaten wie rohen oder geräucherten Fisch vor Ort. Vieles wird roh, kombiniert mit frischen Früchten, Seetang, eingelegtem Ingwer oder Rettich-Sprossen in hauchdünnen Reisnudelteig gewickelt. Die Speisekarte ist umfangreich, aber basiert im Grunde auf nur wenigen „Basics“, nämlich Fisch, Meeresgetier, Obst und Gemüse.

 Karl-Heinz Engels, Küchenchef im „Ratskeller“ in Geldern.

Karl-Heinz Engels, Küchenchef im „Ratskeller“ in Geldern.

Foto: Dirk Möwius
 Wer Fisch kaufen möchte, wird beim Fischspezialist in Kleve fündig.

Wer Fisch kaufen möchte, wird beim Fischspezialist in Kleve fündig.

Foto: Markus van Offern (mvo)/van Offern, Markus (mvo)

Seit elf Jahren bietet „Der Fischspezialist“ in der Fußgängerzone in Kleve Meeresfrüchte vom Kibbeling bis zur Auster an. Entweder zum Mitnehmen aus der Frischetheke oder gleich zum Verzehr im Ladenlokal. Den Laden groß gemacht hat Henk de Hop, der als „der Käsemann“ inzwischen als „Klever Original“ gilt. Vor einigen Jahren überließ seinen Laden seiner Tochter Melanie de Graaf und zog kurzerhand in ein frei stehendes Lokal gegenüber. Seitdem ist er „Der Käsespezialist“ und seine Tochter eben „Der Fischspezialist“. Der Verkaufsschlager ist bei ihr eindeutig der Kibbeling. Das Fischfilet, meist vom Kabeljau, wird in mundgerechte Würfel geschnitten, mit Backteig überzogen und dann frittiert. Serviert werden die Fischwürfel vorzugsweise mit Knoblauchdip oder einer Remouladensauce. „Dazu schmecken super Fritjes“, sagt die Niederländerin. Während die Klever gerne Kibbeling essen, schwören die Niederländer auf frischen Matjes. De Graaf ist es wichtig, dass ausschließlich Wildfisch über die Theke geht. „Wir verkaufen keinen Fisch aus einer Zucht“, sagt sie. Stattdessen komme der Fisch frisch aus der Nordsee, werde drei mal wöchentlich geliefert.

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