Medizin Urologen: „Wir sind die Spezialklinik“

KREIS KLEVE · In der Reihe „Die Gesundheitsexperten“ von Rheinischer Post und Katholischem Karl-Leisner-Klinikum geht es am 10. April im Kolpinghaus Kleve um die Urologie. Schwerpunktthemen sind Steine, Prostata und Inkontinenz.

 Kleve Krankenhaus, Vorgespräch Gesundheitsexperten Nierensteine und Inkontienz, Urologie 

Chefarzt
Dr. Klaus-Dieter Fluch (Vollbart)

Leitender Oberarzt / Vertreter des Chefarztes
Dr. Harald Voepel

Leitende Oberärztin
Teunette van der Graaf

Kleve Krankenhaus, Vorgespräch Gesundheitsexperten Nierensteine und Inkontienz, Urologie Chefarzt Dr. Klaus-Dieter Fluch (Vollbart) Leitender Oberarzt / Vertreter des Chefarztes Dr. Harald Voepel Leitende Oberärztin Teunette van der Graaf

Foto: Markus van Offern (mvo)

Wenn Dr. Klaus-Dieter Fluch gelegentlich etwas ängstlich von Geschlechtsgenossen gefragt wird, wieviel Prozent der Männer irgendwann mit einem Urologen zu tun haben, ist für den Mediziner die Antwort einfach: „Alle“, sagt er dann. Denn wer über die mittleren Jahre hinaus am Leben bleibt, wird eines Tages die Schwachstelle der Körperregion kennenlernen, über die Männer so ungern sprechen. Die Prostata ist deshalb eines der Themen, über die drei „Gesundheitsexperten“ am Mittwoch, 10. April, ab 17 Uhr im Klever Kolpinghaus informieren werden. Urologische Themen an diesem frühen Abend sind darüber hinaus auch Steinleiden und Inkontinenz.

Drei Mediziner werden kurze Vorträge halten und anschließend gerne mit den Gästen ins Gespräch kommen: Dr. Klaus-Dieter Fluch, Chefarzt der Klinik für Urologie am Katholischen Karl-Leisner-Klinikum, und seine beiden leitenden Oberärzte Dr. Harald Voepel und Teunette van der Graaf. Während sich der Chef auf das Thema Prostata vorbereitet, ist sein Stellvertreter Dr. Voepel der Ansprechpartner für Nierensteine und die Frau im Team diejenige, die sich am intensivsten mit der (In-)Kontinenz beschäftigt. Dass dies der Fachbereich einer Ärztin ist, sei kein Zufall, sagt Fluch, denn mit dem ungewollten Abgang von Urin haben vor allem Frauen, die Kinder geboren haben, häufig zu tun - ein schambehaftetes Thema.

Dem „Drangharn“ ist in vielen Fällen medikamentös zu begegnen, manchmal hat er aber auch mechanische Ursachen, die eine Operation geboten scheinen lassen. Die Klever Ärztin weiß, dass Frauen oft jahrelang zögern, bis sie mit einem Arzt oder einer Ärztin über das Thema sprechen, dabei hat Inkontinenz häufig soziale Isolation zur Folge. Wer fürchten muss, beim Husten, Niesen oder beim Sport Harn zu verlieren, wird lieber zu Hause bleiben. „Es braucht einen hohen Leidensdruck, bevor die Frauen kommen“, weiß van der Graaf. Kollege Dr. Fluch empfiehlt Betroffenen dringend ein Gespräch mit dem Hausarzt und eine Einweisung in die Klinik. Schon im Erstgespräch mit Teunette van der Graaf könnten wesentliche Erkenntnisse gewonnen werden.

Dr. Harald Voepel erklärt, dass acht bis zehn Prozent der Erwachsenen irgendwann ein Steinleiden entwickeln - Männer öfter. Und die Schmerzen, die Nierensteine verursachen, gelten als kaum erträglich. Wer eine solche Kolik hat, wird eher sofort als spät einen Facharzt aufsuchen. „Und dafür sind wir die Spezialklinik“, sagt Voepel. Zu seinem Vortrag wird er Fotos und Instrumente mitbringen, die heute niemandem mehr Angst einjagen müssten. Auch in der Urologie spielt die minimal-invasive Behandlung heute eine große Rolle; man müsse weder vor den Untersuchungen, noch vor Therapie und Operationen Angst haben. Manchmal genüge ja schon eine Stoßwellentherapie. Oder - mit ganz viel Glück: „Saufen und Laufen“, wie Fluch schmunzelnd ergänzt. Übersetzt: viel trinken und ordentlich Bewegung sind generell gesund und bringen auch manchen Stein wieder ins Rutschen.

Über den PSA-Wert, gutartige und bösartige Prostataveränderungen wird am 10. April Dr. Fluch berichten. Er rät Männern spätestens ab dem 50. Lebensjahr zu regelmäßiger Vorsorge. „Weil die Prostata mit Wasserlassen und Sexualität zu tun hat, ist auch dieses Thema schambehaftet“, sagt Dr. Fluch. Vertrauliche Gespräche seien selbstverständlich, es gebe gute Medikamente und dank moderner Eingriffe sehr oft Heilung. Sich von einer gutartigen Prostatavergrößerung das Leben verleiden zu lassen sei völlig unnötig. Die Klinik für Urologie im Klever St. Antonius-Hospital Urologie behandelt im Jahr 2500 Patienten - da könne man schon von einer „Spezialklinik“ sprechen.

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