Kreis Kleve Reibungslos in den Beruf

Kreis Kleve · Die Hochschule Rhein-Waal und die Agentur für Arbeit Wesel unterschrieben gestern einen Kooperationsvertrag. Die Studenten sollen beratend von Studienbeginn bis zum Übergang ins Berufsleben begleitet werden.

 Martina Leuchtenberg, Dr. Peter Glück und Wilfried Kullmann, alle Arbeitsagentur), Dr. Maike Reichardt und Prof. Marie-Louise Klotz, beide HRW (v.l.)

Martina Leuchtenberg, Dr. Peter Glück und Wilfried Kullmann, alle Arbeitsagentur), Dr. Maike Reichardt und Prof. Marie-Louise Klotz, beide HRW (v.l.)

Der Arbeitsmarkt fordert Ingenieure und Naturwissenschaftler. Dringend braucht die Industrie qualifizierte Hochschulabgänger aus den sogenannten MINT-Fachbereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. "Da ist die Hochschule Rhein-Waal ganz nah am Markt", erklärt Martina Lechtenberg. Sie ist ganz nah dran an denen, die später einmal hoch qualifizierte Fachkraft werden sollen: den Schülern, die ihr Abi oder Fachabi in der Tasche haben und nicht genau wissen, wohin.

Fachkräftemangel

Martina Lechtenberg ist Beraterin bei der Agentur für Arbeit in Wesel. "Wir haben in den vergangenen zwei Jahren intensiv den MINT-Bereich beworben, weil hier ein Fachkräftemangel besteht. Und wir sind froh, dass die Hochschule Rhein-Waal am unteren Niederrhein eingerichtet wurde: Die jungen Leute müssen nicht mehr abwandern", sagt Lechtenberg.

Am Freitag wurde die zwei Jahre währende Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Rhein-Waal und der Arbeitsagentur Wesel festgeschrieben. Hochschul-Präsidentin Marie-Louise Klotz und Dr. Peter Glück, Leiter der Arbeitsagentur Wesel, setzten in der Klever Verwaltung der Hochschule ihre Unterschriften unter einen erweiterten Kooperationsvertrag, der "durch fundierte Studienorientierung den bestmöglichen Einstieg für Studieninteressierte in ein Hochschulstudium" sicher stellen soll, wie es in der Vereinbarung heißt.

Man will gemeinsam Verantwortung für Berufs- und Studienorientierung übernehmen. Außerdem sollen die Studierenden in allen Facetten begleitet werden – wenn es beispielsweise um die Wahl des Studienschwerpunktes geht oder Arbeitsmarktinformationen gefordert sind. Und nicht zuletzt soll der Übergang zwischen Studium und Beruf möglichst reibungslos verlaufen. "Die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur war in den vergangenen zwei Jahren fruchtbar und zielführend", lobte Klotz gestern den Kooperationspartner.

Wie Lechtenberg sieht auch die Hochschulpräsidentin eine Bewegung in Richtung MINT-Fächer. Studenten sollten sich ruhig an mathematisch-naturwissenschaftliche Studiengänge herantrauen – auch ohne Mathe-Leistungskurs, so die beiden Frauen gestern unisono. Durch die enge Verzahnung mit der HRW könne man so manchem Rat suchenden Schüler die Angst nehmen.

Bewerbungen

Die ersten Studenten schreiben sich derzeit an der Hochschule ein. Mehrere Tausend Bewerbungen liegen bereits vor. "Wir wissen aber nicht, wie viele sich letzten Endes tatsächlich einschreiben. Das werden wir erst im September sagen können", sagt Klotz. Leider sei man als neue Hochschule bei den künftigen Studenten nicht erste Wahl.

Glück hingegen empfahl gerade das Studium an einer jungen Hochschule. "Aus eigener Erfahrung", wie er bei dieser Gelegenheit unterstrich.

(RP/jul)
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