Mordkommission ermittelt Frau blutüberströmt auf Parkplatz in Rees – Ex-Partner in Untersuchungshaft

Kalkar/Rees · Der Fall hat am Donnerstag für Aufsehen gesorgt: Ein 35-Jähriger soll seine ehemalige Lebensgefährtin angegriffen haben, eine Mordkommission ermittelt. Immer häufiger kommt es zu Messer-Taten im Kreis Kleve.

 Auf dem Standstreifen des Zubringers zur B67 soll sich die Tat zugetragen haben.

Auf dem Standstreifen des Zubringers zur B67 soll sich die Tat zugetragen haben.

Foto: Markus Balser

Der 35-Jährige, der verdächtigt wird, am Mittwochabend seine Ex-Partnerin (23) in Kalkar mit einem Messer angegriffen zu haben, sitzt in Untersuchungshaft. Das hat eine Sprecherin der Polizei in Krefeld am Freitag mitgeteilt. Dort ist die Mordkommission angesiedelt, die das Polizeipräsidium gemeinsam mit der Kreis Klever Polizei gebildet hat. Die Beamten hatten den Mann noch am Mittwoch in seiner Wohnung in Kalkar festgenommen.

Die junge Frau soll auf dem Standstreifen der Appeldorner Straße in ihrem Wagen angegriffen worden sein. Die Tat ereignete sich Polizeiangaben zufolge um 20.30 Uhr. Die 23-Jährige, die in ihrem Auto saß und Stich- sowie Schnittverletzungen am Hals und im Gesicht erlitt, flüchtete mit ihrem Fahrzeug über die B 67 bis zum fünf Kilometer entfernten Kaufland-Parkplatz in Rees. Dort rief sie blutüberströmt um Hilfe. Zuvor hatte sie bereits einen Notruf absetzen können. Sie wurde ins Krankenhaus nach Emmerich gebracht. In Lebensgefahr schwebe die Frau nicht, so die Polizei. Die 23-Jährige stammt, ebenso wie ihr Ex-Lebensgefährte, aus dem Kreis Kleve. Beide besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit. Über Ergebnisse aus den Vernehmungen des Mannes berichtete die Polizei am Freitag nicht.

Die blutige Tat sorgte in der Bevölkerung für Aufsehen. Immer häufiger kommt es im Kreis Kleve zu Taten, bei denen ein Messer im Spiel ist. So hat sich die Zahl der Fälle mit dem „Tatmittel Messer“ von 2019 (49) auf 2022 (166) mehr als verdreifacht. Selbst in den vergangenen zwei Corona-Jahren ist sie kontinuierlich gestiegen. „Wir haben es immer häufiger mit der Nutzung oder der Androhung eines Messers zu tun“, sagte Martin Frielingsdorf, Leiter der Direktion Kriminalität bei der Polizei im Kreis Kleve, bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2022 im vergangenen Monat. Immer mehr Menschen würden ein Messer mit sich führen. „Dann ist man natürlich auch viel schneller geneigt, es zu nutzen.“

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