Kleve Rathaus Kleve: Angebote abgegeben

Kleve · Die beiden Bieter haben ihre Unterlagen fristgerecht eingereicht. Die Angebote werden geprüft und Ende Januar dem Hauptausschuss vorgestellt. Anfang Februar könnte über Neubau/Sanierung des Klever Rathauses entschieden werden.

 Die Bürger würden das Rathaus gerne am alten Platz sehen – nur saniert.

Die Bürger würden das Rathaus gerne am alten Platz sehen – nur saniert.

Foto: Evers

Die Angebote der beiden Bieter, die das Klever Rathaus bauen wollen, liegen auf dem Tisch. Gestern Mittag wurden die Umschläge geöffnet — über die Inhalte herrscht Stillschweigen. Am Abend hatte die Verwaltung den Klever Rat über die fristgerechte Abgabe informiert — nachdem sie zuvor noch einmal die Abgabefrist passend auf den Tag der Ratssitzung verlängert hatte.

Beide Bieter bestätigten gestern auf Nachfrage, dass sie das jetzige Verfahren als fair und für die Bieter transparent ansehen, so Frank Smola für die Klever Tönnissen GmbH und Bruno Wojatschek für die Bocholter Ten Brinke-Gruppe. Es sei so gelaufen, wie die Vergabekammer es vorgesehen habe, sagt Smola.

Beide bestätigten auch, dass sie nicht nur einen Rathausneubau nach Neubau-Standard abgegeben haben, sondern auch noch einen für ein Niedrigenergie-Rathaus im Passivhaus-Standard. Das wird zwar beim Bau teurer, könnte aber langfristig über gesparte Strom- und Heizkosten günstiger werden. Beide Bieter sind optimistisch, dass das Verfahren jetzt zügig über die Bühne gehen kann.

Damit rechnet auch die Politik — obwohl CDU-Fraktionschef Udo Janssen mit seiner Etatrede, in der er ähnlich der FDP darüber nachdachte, bei einem Scheitern von Investor Sontowski über den gesamten Minoritenplatz neu zu diskutieren, für Verwirrung gesorgt hatte. Das sei nicht Fraktionsmeinung, bestätigte Janssen gestern. Aber darüber müsse man nachdenken dürfen. Deshalb würde Janssen über das Rathaus gerne erst endgültig entscheiden, wenn auch über Sontowski entschieden wird.

Stadtverbandschef Jörg Cosar sieht die Abgabe der Angebote pragmatisch: "Wenn der Preis nicht nochmals in die Höhe geschnellt ist, sehen wir keinen Grund, warum wir den Bau nicht vergeben sollten. Die Bürger warten auf eine Entscheidung." Doch zuvor müsse wohl noch die Verwaltung und das von ihr beauftragte Beratungsbüro (Kamphausen und Niemann+Steege) die Angebote vergleichen und entscheiden, wer der wirtschaftlichste Bieter ist. Er rechnet damit, dass die Vorschläge im Hauptausschuss Ende Januar vorgestellt werden. Dann werde es in Fraktion und Partei diskutiert und könne schließlich am 6. Februar in den Rat gehen. Einer Vergabe stünde schließlich nichts mehr im Wege.

Ähnlich fordert es Alexander Frantz von der Klever SPD in seiner Etatrede: Die Mehrheit habe sich für diese Variante entschieden. "Eben aufgrund dieses Ergebnisses der seinerzeitigen Bürgerbefragung hält die Mehrheit des Rates derzeit noch mit Recht an den aktuellen Planungen zur Rathausneugestaltung fest", so Frantz. Der SPD-Fraktionschef ist überzeugt, dass viele Bürger, die die Variante C gewählt haben, eben nicht allein nach dem Preis entschieden haben, sondern auch nach Städtebau und Architektur entschieden. Und auch nach Tradition: Hier hätte der Bürger entschieden, dass er das Rathaus gerne am alten Platz sehen würde — nur saniert.

(RP/rl)
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