Kreis Kleve Ralf Klapdor (FDP) einstimmig zu Friedhoffs Nachfolger gewählt

Kreis Kleve · In familiärer Runde traf sich jetzt im Weezer "Waldhaus Dicks" die Kreis Klever FDP. Der wichtigste Tagesordnungspunkt war die Wahl des Wahlkreiskandidaten zur Bundestagswahl. Da der bisherige liberale Kreis Klever Abgeordnete Paul Friedhoff sein Mandat krankheitsbedingt niedergelegt hat, musste ein Nachfolger gefunden werden. Professor Ralf Klapdor trat ohne Gegenkandidat an. Alle 23 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder votierten für ihn. 2008 hingegen hatte es eine Kampfkandidatur gegeben, bei der Klapdor unterlegen war.

Jetzt hat Friedhoff, der nicht zur Versammlung kommen konnte, nur Lob für den jüngeren Kollegen übrig. Schriftlich hatte er mitgeteilt: "Ralf Klapdor ist ein kompetenter Kandidat, der als Wissenschaftler sowohl den Blick für komplexe volkswirtschaftliche Zusammenhänge hat, als auch als Steuerberater die alltäglichen Probleme kleiner Unternehmen kennt. Mit ihm müssen wir uns vor den anderen Kandidaten mit Sicherheit nicht verstecken."

Klapdor stellte sich – auch, wenn ihn sicherlich alle FDP-ler gut kennen – vor der Wahl noch einmal persönlich vor: 43 Jahre alt, Wirtschaftsprofessor an der Hochschule Kleve, verheiratet, zwei Kinder. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Uedem-Keppeln und ist nebenberuflich Steuerberater. In dieser Eigenschaft hat er viel mit Mittelständlern zu tun, die mit dem deutschen Steuersystem unzufrieden sind. "Wir Liberale sehen den Staat als notwendiges Übel", sagt der Vorsitzende des FDP-Kreisvorstands und stellvertretende Vorsitzende der Kreistagsfraktion. Er hält Deutschland durch sein Steuersystem im inKlapdor hält Deutschland im internationalen Wettbewerb für benachteiligt und möchte im Bundestag insbesondere an diesem Thema arbeiten. Ein weiteres Ärgernis stelle für ihn die Verschärfung des Nichtraucherschutzgesetzes dar. "Wenn ich eine private Feier im Bürgerhaus veranstalte, muss ich meinen Freunden verbieten, zu rauchen? Das kann nicht sein, das kann ich nicht akzeptieren."

Wichtig ist dem Vater zweier schulpflichtiger Töchter zudem das Thema Bildung. Seiner Ansicht nach ist die Wissensvermittlung in Deutschland viel zu theoretisch. "Bekanntlich lehren wir an der Hochschule Rhein-Waal vorwiegend in englischer Sprache. Und es ist bedrückend, wie gehemmt die Studenten sind, ihr Schul-Englisch anzuwenden. Sie mögen in Grammatik sehr gut sein, aber im Alltag bringt ihnen das wenig." Erst nach der Sommerpause möchte Klapdor mit den Mitgliedern seiner Partei über lokale und regionale Themen debattieren. Dass es auch dabei um Bildung, Innovation und Wirtschaft gehen wird, ist klar.

Bei dem Treffen im Waldhaus Dicks wurden zum Abschluss noch acht Delegierte für die Landesvertreterversammlung zur Bundestagswahl bestimmt. An der Wahl am 8. Dezember in Moers werden folgende Liberale aus dem Kreis teilnehmen: Brigitte Viefers, Ralf Flottau, Boris Gulan, Ralf Klapdor, Theo Elbers, Dorit Klapdor, Kay Ehrhardt, Ferdinand Heinemann.

(RP)
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