Zielmarke Zeit vor Corona Niederrhein-Tourismus will 2,4 Millionen Besucher locken

Niederrhein · Die Touristiker wollen die Corona-Zeit endlich hinter sich lassen. Die Besucher-Zahlen von 2019 sollen dieses Jahr wieder erreicht werden. Aber: Die Preise dürften in Zukunft steigen.

Niederrhein-Tourismus setzt auf Fahrradfahrer und Wanderer.

Niederrhein-Tourismus setzt auf Fahrradfahrer und Wanderer.

Foto: Niederrhein Tourismus / Malte Schmitz

Die genauen Übernachtungszahlen für die Herbstferien liegen zwar noch nicht vor. Trotzdem ist Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH, zuversichtlich. „Die Betriebe spiegeln uns, dass die Resonanz sehr gut war. Der Spätersommer ist für uns immer eine Hauptreisezeit“, sagt Baumgärtner. Die Betreiber von Hotels und Ferienwohnungen in der Region wollen endlich die Einbrüche bei den Übernachtungszahlen durch die Corona-Zeit hinter sich lassen. Für dieses Jahr hat man das Ziel fest im Blick, wie Baumgärtner sagt: 2,4 Millionen Übernachtungen gab es im Jahr 2019. „Diese Zahl wollen wir auch Ende 2022 wieder erreichen“, sagt die Tourismus-Chefin.

Dass das gelingen könnte, zeigt ein Blick auf die Zahlen für das erste Halbjahr 2022: Dort wurden für das Verbandsgebiet Niederrhein-Tourismus mit den Kreisen Kleve, Wesel, Viersen und Heinsberg knapp 458.000 Gäste mit insgesamt etwas über einer Million Übernachtungen gezählt.  Die Zahl der Übernachtungen ist eine Steigerung gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um über 157 Prozent. Damit liegt der Niederrhein sogar noch leicht über dem Schnitt von NRW. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 wurden im Verbandsgebiet des Niederrhein-Tourismus rund 1,5 Millionen Übernachtungen gezählt.

Die Statistik macht auch deutlich, dass die Besucher vor allem aus Deutschland kommen. Rund 141.000 Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland wurden im ersten Halbjahr 2022 erfasst. Das sind immer noch deutlich weniger als vor Beginn der Corona-Pandemie.

Zu den häufigsten Besuchern gehören erwachsene Paare, die wandern oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Aber auch Familien kommen an den Niederrhein, um einige unbeschwerte Tage in Ferienhäusern zu verbringen. Klar ist: Nahtourismus ist das Gebot der Stunde, der Niederrhein ist eine Kurzreiseregion. „Im Durchschnitt verbringen unsere Gäste zwei bis drei Nächste bei uns. Da können wir punkten“, sagt Baumgärtner. Eine kleine Auszeit im nahen Umfeld eben. Die Touristiker locken derzeit mit dem „goldenen Herbst am Niederrhein“ und versprechen an Rhein und Maas die Farben des „Indian Summer“. Das soll ebenfalls vor allem Radfahrer und Wanderer ansprechen. „Auch die Gästezahlen aus dem Ruhrgebiet und den Niederlanden ziehen wieder an“, sagt Baumgärtner.

Man brauche zudem Gäste, die von weiter entfernten Gegenden anreisen, um die Aufenthaltsdauer zu erhöhen. Vielleicht entscheidet sich der ein oder andere in Zukunft häufiger, dem Chaos an den großen Flughäfen der Region zu umgehen und entscheidet sich für einen Urlaub in der Grenzregion.

Klar ist aber: Nicht nur die Corona-Krise beschäftigt den Tourismus. Auch die steigenden Energie- und Unterhaltungskosten treiben die Branche um. Und das aus gleich zwei Gründen: In Zeiten der Inflation schauen die Menschen zweimal aufs Geld. Das wiederum könnte sie dazu bewegen, das Glück vor der Haustür statt in der Ferne zu suchen. Natürlich steigen aber auch bei den Betreibern die Kosten. „Das sehen wir bei der Planung für die kommende Saison. Das ist eine Entwicklung, die sich derzeit in ganz Deutschland abzeichnet“, sagt Baumgärtner.

Internet: www.niederrhein-tourismus.de

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