Kleve Queekenbühne besteht Belastungsprobe

Kleve · Fünf Stunden Programm in der ausverkauften "Dorfschule" sorgten für ein begeistertes Publikum. Die "Queeken" zeigen eine gelungene Mischung aus Bütten, Tänzen und Musik. Gocher Prinzenpaar wurde samt Garde gefeiert.

 Fini Bremers: Die kesse Elfjährige lieferte sich Wortgefechte mit dem Sitzungspräsidenten.

Fini Bremers: Die kesse Elfjährige lieferte sich Wortgefechte mit dem Sitzungspräsidenten.

Foto: Gottfried Evers

Gleich mehrfach musste die närrische Bühne der Queekespiere in Keppeln ihre Standfestigkeit unter Beweis stellen. Vorweg: Sie hielt! Dabei ging es bei der Abendsitzung direkt mit einer echten Belastungsprobe los. Nach dem Einzug des Elferrates unter Vorsitz von Robert Terheiden stürmte das Gocher Prinzenpaar Johannes IV. (Polders) und Lisa I. (Verpoort) samt Garde die zum Narrenbau gewordene Bürgerbegegnungsstätte "Zur Dorfschule". Die Zahl der Tänzerinnen, Musiker und Gardisten wollte überhaupt kein Ende nehmen, so dass schließlich jeder Quadratzentimeter der Bühne belegt war. Trotzdem brachten die Gäste aus Goch den Saal schon innerhalb der ersten Sitzungsminuten zum Kochen.

Beste Voraussetzungen also für eine gelungene Sitzung - und tatsächlich schafften es die Queekespiere, das Publikum fünf Stunden lang bei bester Laune zu halten. Dafür sorgten die drei Balletts: die putzigen Minis mit ihrem Gardetanz, die Teenies, die in Wild-West-Manier die Bühne stürmten und natürlich das Queekenballett. Die Tänzerinnen begeisterten einmal mehr mit Garde- und Showtanz. Dafür sorgte Solo-Mariechen Melissa Koenen - Terheiden scherzte: "Ein paar Männer aus dem Elferrat wollten nach der Weinprobe auch so einen Tanz einstudieren. Das habe ich ihnen aus gesundheitlichen Gründen aber verboten." Dafür sorgte das Männerballett der "Landstreichler" mit einem Showtanz. Dafür sorgten die Elferratsfrauen mit einem Skelett-Tanz. Dafür sorgten die Disco-Teens. Dafür sorgte die Playback-Show, die unter anderem den Nachbau der Uedemer Stadtmauer aufs Korn nahm. Und dafür sorgten natürlich die Büttenredner.

Und gerade die machen den Karneval in Keppeln so besonders. Denn die meisten sind echte Eigengewächse. Oder - wie Hilla Heien als singende Stimmungskanone und Achim Verrieth herrlich komisch als Tätowierer - schon so heimisch in der Dorfschule, dass das Publikum sie längst ins Herz geschlossen hat. Als erster Redner stand der 14-jährige Finn Baumann auf der Bühne, gerade aus dem Winterurlaub zurück und noch in voller Skimontur. Gewitzt und mit österreichischem Akzent erzählte er lustige Urlaubsanekdoten. Noch drei Jahre jünger: Fini Bremers. Sie sei jetzt eine "Blechfresse" sagte die kesse Elfjährige und zeigte ihre Zahnspange. Bei ihr muss sich Sitzungspräsident Terheiden in Acht nehmen - über die Wortgefechte, die sich Fini mit ihm liefert, kann sich das Publikum jedes Jahr aufs Neue freuen. Ein echter Höhepunkt: Steffi Neu als Gartentor. In Reimform, mit spitzen Pointen und zwinkerndem Auge, kommentierte sie Welt- und Dorfgeschehen. Speziell die Geschichten aus Keppeln sorgten für besonders viele Lacher im Saal.

Übrigens auch bei denen, die gerade zum Mittelpunkt der Geschichten wurden. Das zeichnet die Büttenrednerin besonders aus. "Dän Bruckse" Ralf Kerkmann, der auf Platt von seinem Sommerurlaub erzählte. Da er aus der Badehose "herausgewachsen" war, stand eine Diät auf dem Programm. Doch in der Nacht lockte der Kühlschrank: "Ich wollte nur gucken, wie das Paradies von innen aussieht", erzählte er.

Marco und Lukas Aymans überzeugten wieder mit einer Mischung aus Witzen und dazu passenden, live gesungenen Stimmungsliedern.

(cbr)
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