Kleve "Quantensprung an Qualität"

Kleve · Das St.-Antonius-Hospital erhält eine völlig neue, große Patientenaufnahme. Die Zusammenarbeit mit den übrigen Krankenhäusern im Verbund wird verstärkt. Weitere Abteilungen werden zusammengelegt.

 Prof. Dr. Volker Runde, Chefarzt der Abteilung für Hämatologie und internistische Onkologie am Wilhelm-Anton-Hospital in Goch, blickt optimistisch in die Zukunft.

Prof. Dr. Volker Runde, Chefarzt der Abteilung für Hämatologie und internistische Onkologie am Wilhelm-Anton-Hospital in Goch, blickt optimistisch in die Zukunft.

Foto: Evers, Gottfried

Viel zu wenig Platz. Viel zu lange Wartezeiten. Die Situation in der Aufnahme des Klever Krankenhauses ist alles andere als zufriedenstellend. Das weiß auch Dr. Angelika Mosch-Messerich, Cheärztin des Instituts für Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie am St.-Antonius-Hospital. Fast täglich erreichen sie Briefe von Patienten, die sich in der Aufnahme nicht wohl gefühlt haben. "Dieser Kritik wollen wir durch eine Neuorganisation dieses Bereichs die Grundlage nehmen", kündigte Dr. Mosch-Messerich nun im Rahmen eines Pressegesprächs an. Ohne Einzelheiten zu nennen, spricht die Chefärztin von einem "Quantensprung an Qualität", der sich durch den Um- beziehungsweise Ausbau der Patientenaufnahme ergebe.

 Die Situation in der Patientenaufnahme des Klever St.-Antonius-Hospitals ist stark verbesserungswürdig. Nun soll der komplette Bereich umgebaut und vergrößert werden.

Die Situation in der Patientenaufnahme des Klever St.-Antonius-Hospitals ist stark verbesserungswürdig. Nun soll der komplette Bereich umgebaut und vergrößert werden.

Foto: Gottfried Evers

Diese Maßnahme ist nur ein Schritt zum Umbau der Krankenhauslandschaft im Kreis Kleve. "Wir betrachten nicht mehr die einzelnen Krankenhäuser der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve (KKiKK), sondern sehen alle Häuser als eine große Klinik", sagt Prof. Dr. Volker Runde, Chefarzt der Abteilung für Hämatologie und internistische Onkologie am Wilhelm-Anton-Hospital in Goch. "Weitere Maßnahmen, darunter auch die Zusammenlegung von Abteilungen werden folgen", sagt der Chefarzt voraus. Erst kürzlich hatte die KKiKK-Geschäftsführung verkündet, dass die Unfallchirurgie in Kleve bleibt und dafür die Viszeralchirurgie (also Operationen am gesamten Verdauungstrakt) nach Goch wandert. Zum 1. Januar war die Klinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und Senologie des Gocher Wilhelm-Anton-Hospitals nach Kleve umgezogen.

Sowohl Dr. Mosch als auch Prof. Runde betonen, dass sich durch die Umstrukturierungen — bis auf längere Fahrtzeiten — für Patienten und Besucher nichts ändere. "Jeder Patient kann im Notfall zum Krankenhaus seiner Stadt gehen. Es gibt einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst. Der entscheidet, ob eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus erforderlich ist oder nicht", betont Runde. "Wir sind im gesamten Krankenhausverbund vernetzt. Die Kollegen in Goch können auf ihrem Computer problemlos ein Röntgenbild betrachten, das wenige Minuten zuvor in Kleve entstanden ist", ergänzt Dr. Mosch. Gerade durch die Spezifizierung und Bündelung von Angeboten machten sich die KKiKK konkurrenzfähig, so Prof. Runde.

"In Goch gibt es nur noch die Chirurgie, die Innere Medizin und das Strahlenzentrum. Alles andere konzentriert sich in Kleve. Das ist eine tolle Bündelung und eine riesiger Fortschritt", betont der Chefarzt. Längere Fahrtzeiten müssten Patienten und Besucher auf sich nehmen, sind sich beide Ärzte einig. "Die B 9 ist der verlängerte Krankenhausflur. Das ist aber schon seit vielen Jahren so", sagt Dr. Markus Bremers, Kommunikationsberater der KKiKK. Die Menschen im Kreis Kleve müssten sich auf weitere Veränderungen in der Struktur der Krankenhauslandschaft gefasst machen, prophezeit Prof. Runde. Es wird für Kleve eine Abstimmung mit den Füßen, denn große Kliniken wie beispielsweise die in Nimwegen sind nur wenige Fahrminuten entfernt. Runde gibt sich kämpferisch: "Wir nehmen den Konkurrenzkampf auf."

(RP)
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