Kreis Kleve Projekt für Alleinerziehende: Bedürftige werden gesucht

Kreis Kleve · Es war eine Überraschung, als Landrat Wolfgang Spreen ein soziales Projekt vorstellte, das es so im Kreis noch nicht gegeben hat und dass keine Fraktion beantragt hatte: eine Anlaufstelle für allein Erziehende. Auch ein Gesicht zur Neuerung wurde vorgestellt: Viktor Kämmerer, langjähriger Geschäftsführer der Kreis Klever Awo, wird das "Projekt für Einelternfamilien" (EFUS) leiten. Ab sofort steht er den Ratsuchenden zur Verfügung: Kämmerer bittet um Kontaktaufnahme.

Offiziell wurde die Idee mit der Kreistagsentscheidung auf den Weg gebracht und für die Dauer von zwei Jahren bewilligt. EFUS steht für "Einelternfamilien fördern und stärken". In diesem Bereich sieht Landrat Wolfgang Spreen Bedarf: "Viele Alleinerziehende haben es nicht leicht. Von ihnen wird erwartet, dass sie neben der Kindererziehung nach Möglichkeit ihren Lebensunterhalt sicherstellen.

Dabei stehen sie oft allein mit den vielen organisatorischen und emotionalen Herausforderungen des Lebens. Festgestellt haben wir, dass Einelternfamilien, wie wir sie lieber nennen möchten, oft an der Grenze zur Bedürftigkeit leben. Hier setzt das neue Projekt EFUS an", erklärt Spreen.

Bereits in der Vergangenheit habe der Kreis die Situation vieler allein Erziehender mit unterschiedlichsten Maßnahmen verbessern können, heißt es. Doch an manchen Stellen brauche es individuellere Lösungen, denn nicht jedes Problem könne allein durch die Gewährung sozialer Leistungen gelöst werden. "Die Förderung im Projekt EFUS setzt genau an diesem Punkt an und bietet neue Möglichkeiten der Unterstützung", so der Landrat.

Er hat dazu eine Stabsstelle eingerichtet, die ihm direkt untersteht und an keine Hierarchien gebunden ist. Der Mann hinter der neuen Aufgabe ist Viktor Kämmerer, der inzwischen sein Büro an der Lindenallee 23 in Kleve bezogen hat. Seine Aufgabe wird es sein, sich um eine Verbesserung der Situation vieler Einelternfamilien zu bemühen. "Im Mittelpunkt steht nicht nur das erwachsene Familienmitglied, sondern auch die Kinder. Das Ziel der Förderung ist eine nachhaltige Verbesserung der Situation Betroffener", fasst Kämmerer zusammen Alleinstehende mit Kind(ern), die von Problemlagen betroffen sind, können sich per E-Mail an EFUS@kreis-kleve.de wenden. Auch Sozialverbände und Einrichtungen bittet Kämmerer um Kontaktaufnahme.

Spreen: "Der Kreis geht hier einen ganz neuen Weg. Ich bin überzeugt, dass wir nach Ablauf des Förderzeitraums viele Erfolgsfälle vermelden können."

(RP)
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