Programm vorgestellt So wird der Tag des offenen Denkmals in Kleve

Kleve · Am 11. September findet der Tag des offenen Denkmals statt. Das Programm in Kleve umfasst sechs Stationen – von schwer zugänglichen Katakomben bis zur Kriminalgeschichte der Wasserburg Rindern.

Der Gewölbekeller hat eine ganz besondere Atmosphäre. Am 11. September finden gleich mehrere Führungen statt – wenn es das Wetter zulässt.

Der Gewölbekeller hat eine ganz besondere Atmosphäre. Am 11. September finden gleich mehrere Führungen statt – wenn es das Wetter zulässt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Tag des offenen Denkmals ermöglicht Besuchern Einblicke, die ihnen in der Art sonst nicht gewährt werden – und das bundesweit. Er wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert und findet jährlich am zweiten Sonntag im September statt – in diesem Jahr also am 11. September unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“. Das Programm in Kleve haben nun Martina Gellert und Brigitte Wolters vom Klever Stadtmarketing zusammen mit den Beteiligten vorgestellt. Herausgekommen ist eine bunte Mischung aus Führungen und Touren, von einem schwer zugänglichen Weinkeller über den Willibrordpark in Kellen bis zur Kriminalgeschichte der Wasserburg Rindern. Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Ein Überblick.

Besuch eines Weinkellers an der Kavarinerstraße Wiltrud Schnütgen und Martin Fingerhut zeigen den Weinkeller an der Kavarinerstraße in Kleve. Um 1890 ließ Theodor Remy hinter seiner Weinhandlung unterirdische Gewölbe bauen, um dort Wein abzufüllen und zu lagern. Diese größtenteils erhalten gebliebenen Gewölbe können besichtigt werden. „Wenn man dort steht, ist es eine unglaubliche Atmosphäre“, sagt Wiltrud Schnütgen. Die Führungen sind beliebt und beginnen jeweils um 10.30 Uhr, 11.15 Uhr, 12 Uhr und 14 Uhr. Treffpunkt ist der Regenbogen/Ecke Schulgasse in Kleve. Achtung: Diese Führung ist nicht barrierefrei. „Es geht steil bergab über eine Gartentreppe und durch einen schmalen Gang“, sagt Martin Fingerhut. Bei Regenwetter kann die Führung nicht stattfinden.

Fahrradtour „Tiergartenstraße-Schloss Gnadenthal-Wasserburg in Rindern“ Mit der Gästeführerin Birgit van den Boom geht es bei einer Fietstour auf Spurensuche der Geschichte und Geschichten einiger Denkmäler entlang der Tiergartenstraße. Teilnehmer erfahren etwas über die ehemaligen Bewohner des Schlosses Gnadenthal und ermitteln in mysteriösen Todesfällen rund um die Wasserburg Rindern. Die Fahrradtour beginnt um 10.30 Uhr am Koekkoekplatz, Kavarinerstraße, und endet um 12 Uhr an der Wasserburg in Rindern. Bei Interesse besteht dort die Möglichkeit, sich einer Führung durch die Räumlichkeiten der Wasserburg anzuschließen (separate Anmeldung bei der WTM notwendig).

Führung durch die Wasserburg Rindern Die Wasserburg Rindern wurde im Jahre 1654 als Herrensitz in Rindern errichtet. 1666 erwarb der Große Kurfürst von Brandenburg das Gut als Jagdhaus. Unter seinem Statthalter Johann Moritz von Nassau-Siegen wurde es in die historischen Klever Gartenanlagen einbezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb zunächst der Kreis Kleve das Anwesen, der es 1954 an das Bistum Münster verkaufte. Die Wasserburg wurde mehrfach umgebaut und dient seit 1956 als Bildungs- und Tagungshaus am unteren Niederrhein in Trägerschaft des Bistums Münster. Kurt Kreiten, ehemaliger Direktor der Wasserburg, wird am Sonntag, um 11 Uhr und 12 Uhr, durch die Wasserburg führen. Treffpunkt ist Wasserburgallee 120 in Rindern.

Führung: „Geschichte und Architektur des Museum Kurhaus Kleve“ Das ehemalige Kurhaus und heutige Museum hat eine wechselvolle Geschichte. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im damaligen Bad Cleve als Kurhaus erbaut und 1997 als Museum eröffnet. Das Zusammenspiel von neoklassizistischem Baustil und moderner Architektur ist herausragend. Die ehemaligen Kursäle und das restaurierte Bad laden zur Besichtigung ein und versetzen die Besucher in die Welt der Kurzeit. Umgeben von den zwei Parkanlagen ist das Gebäude ein Kleinod der Stadt Kleve. Die Führung mit Stadtführerin Brigitte Alex findet um 14 Uhr statt. Der Treffpunkt ist das Museum Kurhaus, Tiergartenstraße 41.

„Häuser mit besonderer Geschichte“ Historikerin Helga Ullrich-Scheyda führt durch die Innenstadt von Kleve – vorbei an Häusern, die sich ehemals in jüdischem Besitz befanden. Über deren wechselvolle Geschichte von ihrer Erbauung bis zu den tiefgreifenden Veränderungen in der Zeit des Nationalsozialismus gibt es viel zu erzählen. „Wie so häufig in Kleve sind wir dabei auf Fotos angewiesen, die zeigen, wie es früher aussah“, sagt Ullrich-Scheyda. Wie war zum Beispiel der Weg vom Kaufhaus Weyl bis zum Kaufhof? Am Ende dieser Führung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, den jüdischen Friedhof an der Ernst-Goldschmidt-Straße zu besuchen. Die Führung beginnt um 14 Uhr am „Klever Schüsterken“ an der Herzogbrücke in Kleve.

Führung: „Spuren der Erinnerung an Krieg – Fälle für den Denkmalschutz“ Jürgen Bleisteiner und Wolfgang Dahms vom Kellener Heimat- und Kulturverein Cellina zeigen und erläutern die unterschiedlichen Stätten der Erinnerungskultur, die sich auf dem ehemaligen Alten Kellener Friedhof und dem angrenzenden Willibrordpark befinden. Es gibt mittlerweile einiges zu entdecken und erzählen. „Wir nennen es mittlerweile den Memorial-Park von Kellen“, sagt Wolfgang Dahms. Die Führung beginnt um 11 Uhr am Willibrordpark, Willibrordstraße in Kellen.

Die Organisatoren haben zum Tag des offenen Denkmals ein buntes Programm vorgestellt.

Die Organisatoren haben zum Tag des offenen Denkmals ein buntes Programm vorgestellt.

Foto: Stadt Kleve
Mit Gästeführerin Birgit van den Boom geht es auf einer Fietstour auf Spurensuche der Geschichte und Geschichten einiger Denkmäler entlang der Tiergartenstraße.

Mit Gästeführerin Birgit van den Boom geht es auf einer Fietstour auf Spurensuche der Geschichte und Geschichten einiger Denkmäler entlang der Tiergartenstraße.

Foto: Stadt Kleve

Bei allen Führungen ist eine Anmeldung bei der Wirtschaft, Tourismus und Marketing Stadt Kleve GmbH erforderlich, Telefon 02821 84806. Es wird darum gebeten, die derzeit gültigen Corona-Regeln einzuhalten. Nähere Informationen zum Tag des offenen Denkmals gibt es im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de

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