Kreis Kleve Prof. Marie-Louise Klotz bleibt in Kleve

Kreis Kleve · Im Mai kommenden Jahres wird Prof. Marie-Louise Klotz den Stab der Präsidentin an Heide Naderer übergeben. Danach wird sie weiter als Professor an der HSRW in Kleve forschen und lehren. Internationaler Kongress im Oktober 2015.

 Immer eine gefragte Gesprächspartnerin: Marie-Louise Klotz in ihrem Arbeitszimmer an der Hochschule Rhein-Waal.

Immer eine gefragte Gesprächspartnerin: Marie-Louise Klotz in ihrem Arbeitszimmer an der Hochschule Rhein-Waal.

Foto: Gottfried Evers

Zeit zum Luftholen hat die scheidende Präsidentin der Hochschule Rhein-Waal (HSRW), Marie-Louise Klotz, nicht. Die Termine folgen in hoher Schlagzahl, erst jüngst die Rektorenkonferenz in Lübeck. Sie blickte gestern nüchtern nach vorn, kommentierte ihre Abwahl ausschließlich als Fakt im Hochschul-Geschehen. Sie sei Professorin der Hochschule Rhein-Waal und werde dies auch nach der Übergabe des Präsidentenamtes bleiben, sagte sie.

Dann gelte ihre Konzentration der Lehre und Forschung. "Wir bereiten gerade einen großen Internationalen Kongress für Oktober 2015 hier in Kleve vor", sagt Klotz. Ihr Forschungs-Projekt "Analytik - Qualität - Umwelt" in Zusammenarbeit mit der Fluxana GmbH werde weiter vom Wirtschaftsministerium gefördert. "Daran werden wir mit Elan arbeiten und wollen exzellente Ergebnisse vorlegen", sagt Klotz als Forscherin.

"Wir haben keine Zeit für emotionale Empfindlichkeiten", sagte gestern HSRW-Kanzlerin Bibiana Kemner nach der Präsidiumssitzung. Man müsse dies mit der "ewigen Organstellung" vergleichen: "Das Personal wechselt, die Arbeit bleibt", so Kemner. Tatsächlich steht nicht nur das Amt der Präsidentin zur Disposition.

Allein die Kanzlerin ist für die nächsten acht Jahre fest im Amt. Die Amtszeit des Vizepräsidenten für Forschung, Prof. Dr. Peter Scholz, und der Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Weiterbildung, Anja Freifrau von Richthofen, endet mit der von Marie-Louise Klotz. Die neue Präsidentin, Dr. Heide Naderer, habe hier ein Vorschlagsrecht, erklärt Kanzlerin Kemner.

In ihrem Vortrag vor dem Senat konzentrierte sich Naderer vor allem auf die Qualität von Lehre und Forschung. Das wollten gestern die Vizepräsidenten aber nicht als Kritik an der an der HSRW geleisteten Arbeit verstanden wissen. Alle Bachelor-Studiengänge seien von einer unabhängigen Kommission akkreditiert worden. Diese Akkreditierung beinhalte die Prüfung der Studieninhalte - beispielsweise ob es für das entsprechende Fach einen Arbeitsmarkt gibt - und die Prüfung der Qualität der Lehre, erklärt Kemner.

Diese Kommission, die sich aus Universitäts- und Fachhochschulprofessoren, Vertretern der Wirtschaft, Studenten und Mitarbeitern der Akkreditierungs-Agentur zusammensetze, erfülle staatliche Aufgaben und sei für Hochschulen verpflichtend.

Vier von acht Masterstudiengänge seien ebenfalls akkreditiert. Auch diesen Studiengängen wurde also die Qualität der Inhalte und der Lehre attestiert. Allein die jüngsten vier Masterstudiengänge seien noch in der Akkreditierung, so die Kanzlerin weiter. Verpflichtend sei für die Hochschule - wie für andere auch - dass in sechs Jahren noch einmal eine Re-Akkreditierung folgen muss. "Wir müssen also Qualität liefern, um diese Akkreditierung überhaupt zu bekommen", begegnet Kemner möglicher Kritik.

Auch in der Forschung könne man für eine junge Hochschule auf Beachtliches zurückblicken. So sei es gelungen, mehr FH-Basis-Mittel (also wie Drittmittel zusätzliche Gelder) als andere Fachhochschulen hereinzuholen. Mit der Wirtschaft sei die Hochschule bestens verknüpft, erklärt Scholz. Stolz ist man auch auf jene Studenten, die mit einem Bachelor der HSRW für Masterstudiengänge an Universitäten (wie beispielsweise der Charité in Berlin) zugelassen werden.

Die Klage aus Kamp-Linfort von Dekanin Schramm-Wölk über die beiden Standort, könne man nicht nachvollziehen, sagt von Richthofen. "Die Arbeit an zwei Standorten ist Hochschulalltag an vielen Fachhochschulen und Universitäten in der Bundesrepublik", sagt sie.

(RP)
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