„Proclivity for Art“ Studenten eröffnen Kunst-Studio in der Klever Fußgängerzone

Kleve · Seit einer Woche laden Studenten der Hochschule Rhein Waal und junge Künstler in ihr öffentliches Studio ein. In der „Proclivity for Art“ wird Kunst ausgestellt oder mit interessierten Besuchern selbst gemacht.

 Das öffentliche Kunst-Studio „Proclivity for Art“ an der Großen Straße 70

Das öffentliche Kunst-Studio „Proclivity for Art“ an der Großen Straße 70

Foto: Leonie Miß

Neugierig bleiben so einige Klever und Besucher vor den Türen des einst leerstehenden Ladenlokals auf der Großen Straße 70 stehen. Auf dem Schaufenster steht „Proclivity for Art“, was so viel bedeutet wie „Der Hang zur Kunst“.

Man könnte sagen, der Name ist Programm. In dem Kunststudio, das vergangene Woche öffnete, erwartet den neugierigen Passanten oder die begeisterte Künstlerin ein buntes Potpourri aus den verschiedensten Metiers der Kunst. Malerei, Zeichnungen, digitale Kunst und Fotografie finden hier ihren Platz. Initiiert wurde das Konzept von Studenten der Hochschule Rhein Waal und anderen lokalen Künstlern. Dabei wollen sie in ihrer Kunstausstellung nicht nur selbiges tun, „das ist ein offenes Studio, eine interaktive Galerie, in die alle eingeladen sind, selbst zu malen oder zu zeichnen.“ Das sagt Ginotry Mwariwangd, der eigentlich Mechanical Engineering studiert, in dem Studio aber auch seine Zeichnungen ausstellt.

Momentan finden sich rund sieben junge Künstler in der „Proclivity for Art“ wieder. Es sollen aber mit der Zeit noch mehr werden, sagt Mwariwangd. „Es kommen bald noch einige Bilder von neuen Künstlern rein. Genauso ist schon ein Platz für Skulpturen eingerichtet.“ Die Galerie ist im ständigen Wandel.

Die Künstler wissen noch nicht, wie lange ihr Pop-Up-Studio dort sein wird, aber natürlich hoffen sie auf eine lange Zeit, so Mwariwangd. Das Kollektiv hat auch noch große Pläne: „Wir überlegen, besondere Events zu planen. Dann vielleicht auch mit Live-Musik von lokalen Musikern.“ Diese Veranstaltungen sollen dann an gewählten Wochenenden stattfinden. Die Galerie selber ist zwei Mal wöchentlich, dienstags und donnerstags von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Neben den verschiedenen Bildern und Fotografien der Künstler, werden Besucher auch dazu eingeladen, ein eigenes Kunstwerk zu kreieren. Dazu stehen verschiedene Workstations bereit, etwa für Acrylmalerei, für Zeichnungen mit Tusche oder für eine Fotoecke. Ebenfalls Teil der Truppe ist ein Fotograf, der Interessierten auch etwas zur Smartphone-Fotografie und die richtige Technik beibringen möchte.

Schon im August hat die selbe Truppe von Studenten und Künstlern eine Ausstellung organisiert, da allerdings als Pop-Up-Galerie für ein Wochenende. „Das war aber so ein großer Erfolg, dass sich die gleiche Gruppe wieder getroffen hat. Und dann kam uns die Idee für dieses öffentliche Studio,“ erzählt Ginotry Mwariwangd. Die Idee scheint gut anzukommen. Dem Skizzenkünstler fällt auf, dass die Leute vor dem Schaufenster stehen bleiben und sogar viele hereinkommen. „Besonders gegen Nachmittag kommen viele Leute und schauen sich im Studio um. Und tatsächlich setzen sich auch einige hin und zeichnen etwas.“ Das kostet die Besucher auch nichts. Die Utensilien werden gestellt und wenn sie wollen, können die Gäste sich auch etwas von den jungen Künstlern beibringen lassen.

„Dieser Ort ist nicht für den finanziellen Gewinn gedacht. Wir freuen uns, wenn Menschen unsere Kunst gefällt und wenn manche die vielleicht auch kaufen möchten,“ sagt Mwariwangd.

Wer sich selber gerne von der „Proclivity for Art“ überzeugen möchte, kann das Studio auf der großen Straße 70 dienstags und donnerstags von 12 bis 19 Uhr besuchen oder der Instagram-Seite @proclivity_for_art folgen.

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