Kleve Priester besuchten das Leisner-Haus

Kleve · Zahlreiche Seelsorger waren auf den Spuren des Märtyrers unterwegs und waren tief bewegt von seiner Glaubenshaltung. Sie kehrten auch in das Geburtshaus des Klevers an der Flandrischen Straße ein.

 Im Geburtshaus des selig gesprochenen Klever Priesters Karl Leisner trafen sich Geistliche aus verschiedenen Bistümern.

Im Geburtshaus des selig gesprochenen Klever Priesters Karl Leisner trafen sich Geistliche aus verschiedenen Bistümern.

Foto: Klaus-Dieter Stade

"Mutpriester" war das Thema des diesjährigen Karl-Leisner-Pilgermarsches, an dem zwölf Priester aus verschiedenen deutschen Bistümern und zwei Priesterkandidaten aus dem Borromaeum in Münster teilnahmen. Eine der Stationen am Niederrhein war das Wohnhaus der Familie Leisner in der Flandrischen Straße in Kleve.

Die Priester der Schönstattbewegung besuchten die Wallfahrtskirche Aengenesch, die Gnadenkapelle in Kevelaer, die Wallfahrtskirche Marienbaum und die Märtyrerkrypta des Viktor-Domes in Xanten mit dem Grab des Seligen Karl Leisner. Dann gab es Nachmittagskaffee im ehemaligen Wohnhaus, in dem Familie Leisner seit 1929 wohnte, geschmückt mit einer Darstellung des berühmten Bildhauers Bert Gerresheim aus Düsseldorf. Hier schilderten drei Teilnehmer ihre Eindrücke. Der Priesterkandidat Ebbo Ebbing (30) aus Rhede war schon immer von Karl Leisner fasziniert. "Es war mir ein Anliegen, ihn tiefer kennen zu lernen, und so bin ich zum ersten Mal in seinem Elternhaus in Kleve", sagte er. Karl Leisner könne der heutigen Zeit sagen, "dass der Glaube schön ist, denn er hat aus dem Glauben gelebt."

Er sei kein "verklemmter Christ" gewesen, seine Begeisterung für Christus könne auch heute die Jugendlichen erreichen. Es brauche Mut, den Weg zum Priestertum zu gehen, dafür könne der Pilgermarsch Ansporn und Ermutigung sein. Pfarrer em. Marzell Gekle (81) kam aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart zum Pilgermarsch auf den Spuren von Karl Leisner an den Niederrhein. Er war fast immer dabei.

Die Ursprünglichkeit und Christusbezogenheit des Glaubenszeugen, der in Kleve aufwuchs, seien eine Ermutigung, auch in der heutigen schwierigen Zeit, Priester zu bekommen. Der Geistliche wünschte sich, dass die Menschen merkten, "dass es noch einen Herrgott gibt." Es gebe heute viel Resignation, auch unter den Priestern, "aber wir sollten mutig sein, sodass auch unsere Gemeinden von dieser Begeisterung angesteckt werden." Franz Kraft (58) ist Pfarrer von vier Gemeinden in Erlenbach am Main in der Diözese Würzburg. Er gehört dem Schönstatt-Priesterbund an.

Die Gemeinschaft der Priester habe ihn bewogen, den Pilgermarsch zu unternehmen. Zum Thema der Wallfahrt sagte der Geistliche: "Wir haben ja heute die Erfahrung, dass die Kirche oft eine mutlose Kirche ist. Mutpriester sind Leute, die vorweg gehen, die mutig auch neue Wege in der Kirche gehen." Das beste Beispiel sei Papst Franziskus. Es gehe darum, mutig Priester, Christ und Mensch zu sein, als "Mutpriester" mit Karl Leisner die Berufung zu lieben.

Bevor es zum Gottesdienst zur Klever Stiftskirche ging — hier wurde der 12-jährige Karl 1927 gefirmt — wurde in der Küche des Wohnhauses der Rosenkranz gebetet, wie es bei der Familie Leisner mit Vater Wilhelm, Mutter Amalie und den Kindern Maria, Paula, Elisabeth, Willi und Karl üblich war.

(stw)
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