Kleve/Kranenburg Popcorn vom Elektromobil

Kleve · Werner Janssen hat eine kuriose Geschäftsidee realisiert: Seit diesem Sommer verkauft er die Süßigkeit von seinem Elektromobil. Häufig ist der 71-jährige Kranenburger auch in der Klever Innenstadt unterwegs.

 Werner Janssen mit seinem umgebauten Elektromobil in der Klever Innenstadt. Die Popcornmaschine ist am Heck montiert.

Werner Janssen mit seinem umgebauten Elektromobil in der Klever Innenstadt. Die Popcornmaschine ist am Heck montiert.

Foto: Gottfried Evers

Feste Geschäftszeiten kennt Werner Janssen nicht. Aber wenn das Wetter gut ist, dann ist er da. Zwei- bis dreimal in der Woche verkauft der Rentner Popcorn, häufig in der Klever Innenstadt. Mit einem umgebauten Elektromobil fährt der 71-jährige Kranenburger dann die Große Straße auf und ab. Über seinem Gefährt prangt ein orangefarbener Sonnenschirm mit Luftballons, im Heck ist ein Aufbau mit einer Popcornmaschine. Aus einem alten Radio erklingen Schlager. "Ich bin immer da, wo was los ist", sagt Janssen.

Vor allem Kinder kaufen seine Süßigkeit. "Doch auch ältere Leute sind meine Kunden", sagt Janssen. Bei den Preisen hat er sich an der Klever Kirmes orientiert: Ein Euro kostet die kleinste Tüte, 2,50 Euro die größte Packung. "Es macht einfach Spaß. Das Popcornverkaufen ist ein bisschen zu meinem Hobby geworden. Und so verdiene ich mir ein auch paar Euro dazu", sagt er.

10-Meter-Stromkabel immer dabei

Bei der handwerklichen Umsetzung von "Werner's Popcornmobil", so der offizielle Name seiner ungewöhnlichen Geschäftsidee, half ihm ein Bekannter. Er montierte den Aufbau für die Maschine am Heck des Elektromobils. Wenn Janssen eine Stromquelle hat, kann er überall frisches Popcorn zubereiten. Häufig frage er Ladenbesitzer, ob er für eine Stunde sein zehn Meter langes Stromkabel für die Maschine anschließen dürfe. "Die meisten wollen das leider nicht. Dabei kostet sie das gerade mal 20 Cent", sagt Janssen. Falls jemand ja sagt, ist er bereit: Mais, Speiseöl und Zucker hat Janssen stets dabei. Ansonsten bereitet er das Popcorn jeden Morgen vor der Abfahrt zu. "Bei mir ist alles frisch", sagt er.

Nette Gespräche

Seit ein paar Wochen ist der Rentner als selbstständiger Popcornverkäufer in einem Umkreis von 30 Kilometern rund um Kranenburg unterwegs. Auch zu Festen kann er gebucht werden. Janssen ist es bereits gewohnt, als Selbstständiger zu arbeiten. Vor Jahren betrieb er ein kleines Lebensmittelgeschäft in Nütterden, später eine Gaststätte. Nachdem er 25 Jahre im Allgäu lebte, kehrte er vor einiger Zeit zum Niederrhein zurück. Statt aufgrund seiner Gehbehinderung zu Hause zu bleiben, zieht es den lebensfrohen Rentner raus. Viele Menschen würden sich freuen, ihn zu sehen, sagt er. Auf seinem kuriosen Mobil musste er schon oft für Fotos posieren. Häufig ergäben sich nette Gespräche. "Ich muss einfach unter Leute", sagt Janssen.

(RP/jul)
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