Kleve Pommes mit Essig

Kleve / Worcester · Shopping und Englischkenntnisse, Cookies und Pommes, Wellness und Housekeeping: Die Kleverin Meike Terschlüsen vom Freiherr-vom-Stein Gymnasium absolvierte ihr Auslandspraktikum in Worcester.

Nässe, Kälte, Nebel. Alte Häuser im viktorianischen Stil. Linksverkehr: Meike Terschlüsen ist 17 Jahre alt, aus Kleve, und hat sich dazu entschieden, ihr Schülerbetriebspraktikum in der Klever Partnerstadt Worcester zu absolvieren. Angeboten wird das Auslandspraktikum vom Freiherr-vom-Stein Gymnasium. Dieses Jahr haben allerdings nur zwei Schülerinnen die Möglichkeit wahrgenommen, zwei Wochen lang in Worcester bei einer Gastfamilie zu leben und in unterschiedlichen Betrieben zu arbeiten. Abgesehen von neuen kulturellen Erfahrungen ist das Praktikum eine Möglichkeit, die Sprachkenntnisse zu verbessern. "Mittlerweile spreche ich relativ fließend Englisch, aber zu Anfang hatte ich Probleme, mich auszudrücken. Außerdem lerne ich jeden Tag neue Wörter dazu", sagt Meike. Anders als die Sprache ist das Essen für sie gewöhnungsbedürftig: Bei McDonald's gebe es Pommes nur mit Essig und Salatsauce, auffällig seien auch die häufigen Teepausen während der Arbeit.

Im Pharmazie-Unternehmen

Die erste Woche verbrachte Meike montags bis freitags von 9 bis 17.30 Uhr in einem Pharmazieunternehmen, wo sie hauptsächlich Medikamente sortierte und diese den Kunden zuwies. Danach arbeitete sie in einem Hotel in den Bereichen Wellness und Gastronomie: "Housekeeping hat mir nicht so gefallen, dafür war die Arbeit im Wellnessbereich sehr spannend." In ihrer Mittagspause, erzählt Meike, gehe sie immer in die Stadt essen und natürlich shoppen: "Ich nutze hier halt den Winterschlussverkauf schamlos aus, weil das Pfund im Vergleich zum Euro superschwach ist." In England herrscht Schuluniformpflicht: Vielleicht sei das der Grund für die sehr modische und oft ausgefallene Kleidung, vermutet Meike.

Gastfamilie

Die Gastfamilie besteht aus Vater, Mutter, einer 16-jährigen Tochter und einem 18-jährigen Sohn. Die Gasteltern sind beide Lehrer, der Vater Direktor einer Grundschule. "Meine Gastfamilie ist sehr nett, wir haben schon einige Ausflüge, zum Beispiel nach Birmingham, gemacht. Bei gemeinsamen Aktivitäten wie Badminton oder einem Konzert habe ich viele Leute kennengelernt." Und wie sind sie so, die "Leute"? Die seien alle sehr freundlich, höflich und geduldig mit Meikes Englisch, erzählt die Schülerin. Überhaupt sei alles viel lockerer als in Deutschland. Und: "Ohne Cookies bin ich nicht mehr lebensfähig!" Ein Glück, dass es die auch in Deutschland gibt.

(RP)
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