Heuschnupfen-Saison Pollenflug am Niederrhein – Apotheken geben Allergie-Tipps

Kreis Kleve · Die Pollen sind in der Luft, für Allergiker ist die Leidenszeit wieder angebrochen. Der Sprecher der Apotheken im Kreis Kleve gibt einige Tipps.

 Für viele Allergiker beginnt im Frühjahr eine Leidenszeit.

Für viele Allergiker beginnt im Frühjahr eine Leidenszeit.

Foto: dpa/Angelika Warmuth

Haben Sie es beim Oster-Spaziergang auch gemerkt? Hasel- und Erlenpollen sind schon seit einigen Wochen in der Luft. Mittlerweile sind Birkenpollen dazu gekommen. Für Menschen mit Allergiesymptomen beginnt eine monatelange Belastung mit Niesreiz, Fließschnupfen, Augenjucken und manchmal Husten, Müdigkeit und Kurzatmigkeit.

In Zeiten von Corona könnte jedoch auch eine Infektion mit dem Coronavirus dahinterstecken. Wer sich unsicher ist, sollte einen Schnelltest machen oder sich zunächst telefonisch beim Hausarzt oder einer Apotheke beraten lassen. Die Apotheker im Kreis Kleve empfehlen Betroffenen, sich rechtzeitig auf die aktuelle Saison vorzubereiten und den professionellen Rat in der Apotheke einzuholen.

Allergiker sollten dafür sorgen, dass Mittel greifbar sind, die im Akutfall helfen. „Dazu gehören insbesondere sogenannte Antihistaminika, die es in Apotheken in Form von Tabletten, als Nasensprays und Augentropfen gibt. Sie bremsen den körpereigenen Botenstoff Histamin, der die allergischen Symptome entscheidend mit auslöst“, erläutert Ulrich Schlotmann aus Goch, Sprecher der Apotheker im Kreis Kleve. Einige Mittel brauchen zehn bis 14 Tage, bis sich ihre Wirkung voll entfaltet. Mit dem Einsatz dieser Präparate sollte deshalb rechtzeitig begonnen werden.

Mögliche Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Einschränkung des Reaktionsvermögens, insbesondere beim Autofahren, sind zu berücksichtigen. „Wir beraten unsere Patienten dazu am liebsten individuell. Denn jeder ist unterschiedlich betroffen. Nur im persönlichen Beratungsgespräch können wir gezielt ermitteln, welche Maßnahme im Einzelfall am besten geeignet ist und welche Wechsel- und Nebenwirkungen auftreten können“, sagt Apotheker Ulrich Schlotmann. Bei einer starken Verschlimmerung oder Veränderung der Symptome sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Auch die beste Therapie gegen Heuschnupfen schützt nicht vor der Möglichkeit eines sogenannten Etagenwechsels. Beim Etagenwechsel „wandert“ die Allergie in die Lunge und Bronchien und kann dort Asthma auslösen. Wer also stark unter Heuschnupfen leidet oder familiär vorbelastet ist, sollte sich bei seinem Arzt nach einer spezifischen Immuntherapie (SIT) erkundigen. Bei der SIT bekommen Patienten über längere Zeit Allergieauslöser als Tabletten, orale Lösung oder in Form von Spritzen unter die Haut. Ziel ist, dass sich das Immunsystem langsam an die Pollen gewöhnt und am Ende nicht mehr allergisch reagiert.

„Eine qualifizierte Gesundheitsberatung sowie weitere Tipps und Tricks zum Thema Pollen gibt es in der Apotheke vor Ort“, sagt Ulrich Schlotmann.

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