Kleve Politik möchte die alte Buche zum Naturdenkmal erklären

Kleve · Die Diskussion um die Fällung einer 300 Jahre Buche am Fuß des Klever Bergs unterhalb des Aussichtsturm zieht Kreise. Inzwischen hat auch die Stadt erkannt, dass dieser Baum für Kleve einen historischen Wert darstellt und erhalten werden sollte, sagte gestern Jörg Cosar, Vorsitzender des Kulturausschusses.

Der Klevische Verein hatte sich sofort von dem Vorhaben distanziert und ins Feld geführt, dass dieser Baum nicht nur ein besonderes, mächtiges Exemplar einer Buche darstelle, sondern möglicherweise auch noch geschichtsträchtig sei. Wiltrud Schnütgen erklärte nach einer Vorstandssitzung des Klevischen Vereins, dass dieser uralte Baum der letzte Zeuge einer Allee sein könnte, die Preußenkönig Friedrich I. um 1700 anlegte, als er den ehemaligen Galgenberg auf dem Klever Berg zum neuen Sternberg machte.

Das rief jetzt wieder die Politik auf den Plan. Über die Sichtachse soll zunächst im Umwelt- und Verkehrsausschuss diskutiert werden. Zuvor hatte dessen Vorsitzender Michael Bay (Grüne) erklärt, dass für die Grünen eine Fällung des Baums nicht akzeptabel sei. Die von ihm an die Betreiber des Turmrestaurants rund um Kulturmanager Bruno Schmitz gerichtete Aufforderung, eindeutig Stellung zu beziehen, blieb bis jetzt allerdings unbeantwortet.

Doch nicht nur die Klever Grünen wollen den Baum erhalten. Auch der Vorsitzender des Kulturausschusses stellt sich vor die alte Buche: "Wir werden über den Baum als Teil der Klever Geschichte und des Alleensystems auch im Kulturausschuss diskutieren müssen", sagt der Chef der Klever Christdemokarten. Bay und Cosar sind sich einig, dass man diesen Baum als Naturdenkmal nicht nur erhalten, sondern seine Geschichte dem Wanderer im Wald erklären sollte.

Deshalb solle die Buche eine Plakette bekomme, die den Baum und seine Geschichte beschreibe, schlugen beide unabhängig vor. Sowohl Bay als auch Cosar unterstrichen, dass die jetzt angestrebte Sichtachse nicht historisch verbrieft sei. Wenn die Buche stehen bleibt, müssten zumindest die markierten Bäume unterhalb auch nicht gefällt werden.

(RP)
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