Kleve Planung der Sekundarschule noch nicht vergeben

Kleve · Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer hofft, im Januar einen Generalplaner vorstellen zu können.

Ohne Autos wär's schöner am Marstall. Da waren sich alle Mitglieder der drei vereinten Ausschüsse beim Klever Ausschuss-Marathon in der Stadthalle einig. Der stets zugeparkte Platz vor der Burg stört das Bild. Auch schöne Bänke, von denen aus man den Blick in die Niederung genießen kann, stießen auf breite Zustimmung. Manchmal scheint es einfach, vernachlässigte Plätze wie den am Marstall zu verbessern.

Das zeigten Martin Schlegel vom Büro Scheuvens und Wachten und Jonas Schäfer von scape Landschaftsarchitekten bei der Präsentation ihrer Ideen zu Klever Plätzen vor der Sitzung von Kultur- und Bauausschuss und Generationenbeirat unter Leitung von Jörg Cosar (CDU). Die Planer haben die Ideen mit den Klever Bürgern erarbeitet.

Bevor die Euphorie allzu groß wurde, musste Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer Wasser in den Wein schütten: Man könne nicht alle 19 Plätze in Kleve gleichzeitig sanieren, man wolle aber die Dinge nach und nach angehen und dann auch die Bürger entsprechend einbinden. Der erste Platz, der neu überplant werden soll, werde wohl der vor der Volksbank sein, an dem sich Kleves Einkaufsachse und die Kanal-Achse schneiden. Hier sollen denjenigen, die in Kleve ankommen, die Wege klar gewiesen werden. Den Markt Linde möchten die Planer so einrichten, dass ein "Ich-bin-in-Kleve-Gefühl" entsteht. Clemens Giesen (OK) regte an, dazu die Etagenlinde auf dem Markt besser zu pflegen.

Nicht ganz so einfach geht es mit den Umbauten der Klever Schulen voran - wie der zuvor tagende Schulausschuss unter Leitung von Petra Tekath (SPD) aufzeigte. Der Umbau der alten Realschulgebäude an der Hoffmannallee zur modernen Sekundarschule schleppt sich. Nach zwei europaweiten Ausschreiben hat die Stadt immer noch keinen Generalplaner finden können. Man sei aber voller Hoffnung, bald einen Architekten gewinnen zu können, hieß es seitens der Verwaltung. Rauer setzt hier auf regionale Anbieter, die als Generalunternehmer den Bau hochziehen könnten. Er rechnet damit, im Januar eine Vergabe für diese Schule vorschlagen zu können. Die berechtigte Sorge von Sekundarschul-Leiterin Gabriele Pieper, dass die Fristen für die Fertigstellung dann kaum eingehalten werden könnten, konnte die Verwaltung nicht ausräumen. Hier gilt wohl das Prinzip Hoffnung. Auch auf Nachfragen von Michael Bay (Grüne), welche Leistungsverzeichnisse nun für die Gesamtschule in Rindern ausgeschrieben seien, gab's von Thomas Mutz, Gebäudemanagement der Stadt Kleve, nur eine allgemeine Antworten: Man könne die Suche nach einem Generalunternehmer für diesen Schulbau jetzt angehen, sagte Mutz.

Ob das Adenauer-Gymnasium neu gebaut oder saniert wird, das wollen die Fraktionen nach interner Beratung diskutieren und solide prüfen, so Cosar. Die Politik fürchtet, dass die Modernisierung des alten Gebäudes - wenn überhaupt - nur unmerklich günstiger ist, als ein Neubau. Ein solcher könnte dann nach modernen pädagogischen Erkenntnissen geplant werden. Wie sich die Gründung einer privaten Realschule in Kranenburg auf die Klever Anmeldezahlen auswirke, lasse sich nicht vorhersagen, konstatierte Annette Wier, Leiterin des Fachbereichs Schule und Kultur. Allein die Zahlen für die Grundschulen liegen vor: An der Karl-Leisner-Schule wurden 63 Kinder angemeldet, an Montessori 39, an An den Linden 70, an Sebus in Rindern 62, an der Marienschule Materborn 56, an Michael Reichswalde 39 und an Willibrord Kellen 70.

Positives konnte Jürgen Rauer dem Kulturausschuss berichten: Der Ahorn vor dem Brunnenhaus kann vielleicht gerettet werden. Einsparungen im Kulturetat soll es so gut wie keine geben. Bis gestern kamen knapp 19 000 Besucher ins Museum Kurhaus. Man ist dort guter Dinge, 2015 wieder die 20 000-Besucher-Marke zu überschreiten, sagte Susanne Figner.

Ob der kleine Platz an der neuen Volksbank nun Raiffeisen-Platz, -Tor oder -Ufer heißt, darüber wird die Politik weiter beraten.

(RP)
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