Infoveranstaltung Minoritenplatz: Geteiltes Händler-Echo

Kleve · Lob und Kritik gab es am Donnerstagabend in Kleve. Die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve stellte den dortigen Unternehmen die Planungen der Stadt zur Bebauung des Minoritenplatzes vor.

Presse, Vertreter der Stadt Kleve und Bürger waren nicht eingeladen.

Das Fazit der IHK zum Abend lautet. „Die Meinung der Händlerschaft ist geteilt.“ Die Stadt habe nun einen Planentwurf vorgelegt. Dieser sehe vor, auf dem Minoritenplatz zwei zusätzliche Baufelder auszuweisen. Michael Rüscher, Andreas Henseler und Marc Sextro von der IHK informierten die rund 25 Teilnehmer. Die anschließende Diskussion zeigte die Chancen und Risiken, die die Händler bei dem Projekt sehen.

Positiv werteten die Händler laut IHK, dass ihre Vorschläge teilweise aufgegriffen wurden: Die vorgesehenen Baufelder seien deutlich kleiner und passen sich besser in die Umgebung ein. Stadtmauer und Wallgrabenzone sollen nicht bebaut werden. Ebenfalls umgesetzt: Die Forderung nach einer Angebotsplanung, die Möglichkeiten offenhält. „Wir freuen uns, dass die Klever Verwaltung einige unserer Vorschläge für eine kleinteiligere Bebauung aufgegriffen hat. Es wird jetzt darauf ankommen, bei der weiteren Umsetzung eine hohe gestalterische Qualität sicherzustellen. Das betrifft sowohl die Bebauung, aber auch die Plätze“, gibt Susanne Rexing, Inhaberin des Einrichtungshauses Rexing, laut IHK zu bedenken. Sie schlägt vor, einen Gestaltungsbeirat einzurichten, der den weiteren Prozess begleitet und Bausünden, wie in der Vergangenheit in Kleve oft zu erleben gewesen seien, verhindern könne. Chancen sahen die Anwesenden, so die IHK, auch darin, dass die Planung die Kavarinerstraße besser anbindet. „Durch den entstehenden Rundlauf profitieren die Anlieger, weil mehr Kunden den Weg hierhin finden“, so die IHK.

Der Planentwurf erlaube auf dem Minoritenplatz eine Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten. Sie reichen von Wohnen über Büros bis hin zu Gastronomie. Auch weitere Handelsflächen von bis zu 4700 Quadratmetern seien erlaubt.

Vor dem Hintergrund, dass der Onlinehandel immer mehr Kunden gewinnt, fragten sich einige Teilnehmer jedoch, ob nicht ein Umdenken stattfinden müsse. „Angesichts sinkender Besucherzahlen und vermehrt zu beobachtender Leerstände in der Innenstadt müssen wir überlegen, ob es sinnvoll ist, zusätzliche Handelsflächen auf dem Minoritenplatz zu schaffen. Wichtiger ist es, die bestehende Struktur zu stärken. Dabei sollte auch der Klever Bürger die Möglichkeit haben, seine Vorstellungen in die Planung einbringen zu können“, meint Barbara Pauls, Inhaberin von Gasthaus.

Sorgen bereitet den Händlern auch das Thema Parkplätze. Zwar seien im Planentwurf Tiefgaragen vorgesehen, aber inwieweit diese allen Besuchern oder nur den Nutzern der neu zu errichtenden Gebäude zur Verfügung stehen, sei offen.

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