Wallfahrt Kreuz als Zeichen für den rettenden Gott

KRANENBURG · Weihbischof Ulrich Boom aus Würzburg gestaltete das Fest Kreuzerhöhung in der Stifts- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul. Am Abend gab es eine eindrucksvolle Lichterprozession über die alten Wälle der Grenzstadt.

 Blick auf die Prozession zum Kreuzfest nach der heiligen Messe in der Kranenburger  Kirche.

Blick auf die Prozession zum Kreuzfest nach der heiligen Messe in der Kranenburger  Kirche.

Foto: Markus van Offern (mvo)

„Ich wünsche uns, dass uns allen die diesjährige Feier der Kranenburger Kreuztracht Zuspruch und Ermutigung für unsere Gemeinden und Gemeinschaften, für unsere kleine und große Welt ist“, leitete Weihbischof Ulrich Boom aus Würzburg in der Stifts- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul in Kranenburg beim Pontifikalamt zur Feier des Festes Kreuzerhöhung ein.

Nach dem großen Einzug durch das Pilgerportal begrüßte Pfarrer Christoph Scholten alle Einheimischen, Pilger und Gäste aus Nah und Fern. Sein Gruß galt ganz besonders den Männern der Kranenburger Kreuzbruderschaft, die in diesem Jahr das 40. Jubiläum ihrer Neugründung feiern konnte. Die diesjährige Wallfahrt stand unter dem Leitwort „Suche Frieden“.

Mit dem Ortspfarrer standen die Diakone Günter Gendritzki, Thomas Fonck und Klaus Venhofen am Altar. Zur Eröffnung sang die Schola den Introitus „Nos autem gloriari“. Durch die neue Anordnung des Zelebrationsaltares fanden die vereinigten Kirchenchöre aus Kranenburg und Mehr wie auch die Bläser des Musikvereins Kranenburg unter der Leitung von Philipp Kamps ihren Standort im Hochchor der Wallfahrtskirche. Mit der lateinischen „Messe brève“ von Léo Delibes hatten Chor und Bläser einen großen Anteil an der eindrucksvollen Liturgie. Insbesondere das mächtige „Gloria“ erfüllte das ganze Gotteshaus.

Weihbischof Boom ging in seiner Predigt auf das nächtliche Gespräch zwischen Nikodemus und Jesus mit vielen Fragen nach dem Sinn und Sein des Lebens ein. „Das Fest Kreuzerhöhung, ja, das Kreuz ist eine Antwort auf diese Fragen unseres Lebens“, sagte er. Das Kreuz sei ein Zeichen für den rettenden Gott. Der bischöfliche Gast aus Würzburg unterstrich zudem, dass die Zukunft der Welt und erst recht der Kirche am Kreuz hänge. Der Oberhirte erinnerte an die Geschichte der Kreuzverehrung, die den Zusammenhang von Kreuz und Eucharistie erschließe. Er nannte auch den „Freialtar“, den der Künstler Bert Gerresheim eindrucksvoll draußen vor dem großen Kreuz ins Bild gesetzt habe.

In den Fürbitten wurde unter anderem der beiden gefangenen alliierten Soldaten, die am 17. September 1944 vor dem Rathaus in Kranenburg ermordet wurden, gedacht. Nach dem feierlichen Pontifikalamt zog die Kreuztracht durch die Straßen von Kranenburg. Das Wundertätige Heilige Kreuz wurde von den Messdienern, den Kommunionkindern, von Pfarrer Scholten und den beiden Diakonen, dem Weihbischof, der Kreuzbruderschaft, die das Kreuz trug und das Beten leitete, der St.-Antonius-Bruderschaft Kleve, den Mitgliedern des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem, den Ehrengästen, dem Kranenburger Musikverein, den Schützenbruderschaften und Bannerabordnungen sowie zahlreichen Gläubigen begleitet. Diakon Klaus Venhofen trug das Kreuzreliquiar.

Nach dem mächtigen „Tochter Zion“ bei dem Einzug in die Wallfahrtskirche stimmte Pfarrer Scholten das dreifache „O Crux ave spes unica“ an. Danach segnete Weihbischof Ulrich Boom, der auf Einladung von Pfarrer Michael Terhoeven nach Kranenburg gekommen war, mit dem Segenskreuz feierlich die Gemeinde.

Ein Fest der Begegnung gab es nach den Feierlichkeiten sowohl im, vor und auch hinter dem neuen Pfarrheim „Helleg Krüß“. Am Abend des denkwürdigen Tages bewegte sich die Lichterprozession ab 19.30 Uhr über die alten Wälle der Grenzstadt.

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