Schlaf- und Beruhigungsmittel Pflegeheimbewohner im Kreis Kleve werden sehr oft sediert
Kleve · Laut Pflegereport der AOK kommt es im Kreis Kleve in Pflegeheimen überdurchschnittlich häufig zu einem dauerhaften Einsatz von Benzodiazepinen. Schwere Stürze von Pflegeheimbewohnern sind hierzulande hingegen recht selten.

Eine Krankenpflegerin reicht einem Patienten ein Glas Wasser.
Foto: dpa/Daniel KarmannWie steht es um die Pflege in Deutschland? Antworten gibt der Pflegereport des Wissenschaftlichen Dienstes der AOK (Wido), der vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Und er gibt Einblicke in das Leben von Pflegeheimbewohnern im Kreis Kleve. So kommt es bei uns in Pflegeheimen überdurchschnittlich häufig zu einem dauerhaften Einsatz von Benzodiazepinen, also von Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Während der Bundesdurchschnitt bei acht Prozent liegt, bekommen bei uns zwischen 12,3 und 25,2 Prozent der Pflegeheimbewohner solche Arzneimittel. Ohnehin offenbart sich: Die Kreise mit hohen Werten befinden sich fast ausnahmslos in Nordrhein-Westfalen und im Saarland. „Eigentlich sollten pflegebedürftige Menschen maximal vier Wochen mit den untersuchten Schlaf- und Beruhigungsmitteln behandelt werden“, sagte Antje Schwinger vom Wido. Bei Dauereinnahme drohten Abhängigkeit, erhöhte Sturzgefahr und die Entstehung von Angstgefühlen, Depressionen und Aggressionen.