Kleve Hilfe für pflegende Angehörige

kreis kleve · (RP) Einen Angehörigen zu pflegen, verändert die eigene Lebenssituation. Das Katholische Karl-Leisner-Klinikum hilft dabei: Die kostenlosen Angebote der Familialen Pflege umfassen Pflegeberatung, Pflegetrainings und -kurse für pflegende Angehörige und Ehepartner – über einen Krankenhausaufenthalt hinaus.

  Bettina Theyßen (44) ist die neue Pflegetrainerin des St.-Antonius-Hospitals Kleve

Bettina Theyßen (44) ist die neue Pflegetrainerin des St.-Antonius-Hospitals Kleve

Foto: KKLE / Thomas Momsen./KKLE / THOMAS MOMSEN

„Nicht selten übernehmen Angehörige die Pflege ohne genaue Kenntnisse“, weiß Anett Jaschner, Pflegedirektorin des Klinikums. „Hier setzt unser Beratungs- und Trainingsangebot an.“ Bettina Theyßen (44) ist die neue Pflegetrainerin des St.-Antonius-Hospitals Kleve. Die gelernte Krankenschwester weiß wie ihre Kollegen in den anderen Krankenhäusern um die alltäglichen Fragen und Sorgen von Angehörigen. „Schon während eines Krankenhausaufenthaltes können wir helfen. Wir zeigen erste Handgriffe und Hilfsmittel“, erzählt sie. „Wichtiger und nachhaltiger aber ist unsere Arbeit im häuslichen Umfeld.“ In der Regel fehlt es an Informationen, an Routine und oft auch an einer Idee, wie das häusliche Umfeld sich auf eine neue Situation einstellen kann: Die Reaktionen auf das Angebot sind durchweg positiv. „Patienten und Angehörige sind unheimlich dankbar“, so Theyßen. „Vor allem die Hausbesuche geben ihnen Sicherheit.“ Bis zu sechs Wochen nach einem „stationären Aufenthalt“ im Krankenhaus besucht Bettina Theyßen Patienten und Angehörige zuhause. „So oft sie es eben brauchen.“

Das Ziel der Familialen Pflege ist immer ein möglichst reibungsloser Übergang vom Krankenhaus in die häusliche Pflege: Neben praktischer Anleitung helfen die Pflegetrainer auch dabei, ein Netzwerk zu bilden. „Das ist immens wichtig“, weiß Bettina Theyßen. „Man braucht Hilfe. Und man muss wissen, wo und wie man sie kriegt.“

Die „Familiale Pflege“ ist ein Pflege-Modellprogramm mit Beteiligung der Universität Bielefeld und der AOK. In NRW läuft es seit 2004, mehrere hundert Krankenhäuser beteiligen sich. Die Angebote sind für Patienten und Angehörige kostenlos. Oft vermitteln die Sozialdienste der Krankenhäuser. Die Pflegetrainer des Karl-Leisner-Klinikums sind auch direkt erreichbar.

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