Kreis Kleve Pferdevirus in Holland: Kreis rät zu Wachsamkeit

Kreis Kleve · "Bei dem bei Pferden in den Niederlanden festgestellten Rhinopneumonitis Virus handelt es sich auf deutscher Seite um keine melde- und anzeigepflichtige Erkrankung", gibt Kreissprecher Eduard Großkämper auf Anfrage der Rheinischen Post vorsichtig Entwarnung wegen der in der vergangenen Woche im Grenzgebiet ausgebrochenen Pferdeerkrankung.

Zwar habe das Kreisveterinäramt von dem in der Gemeinde Groesbeek festgestellten Virus Kenntnis, doch seien seitens der in Kleve ansässigen Behörde derzeit keinerlei Maßnahmen vorgesehen. Gleichwohl rät das Kreisveterinäramt Pferdebesitzern, sensibel mit dem Thema umzugehen.

Das in der vergangenen Woche auf einem Hof im niederländischen Berg en Dal ausgebrochene Rhinopneumonitis Virus sorgte auch bei den Pferdebesitzern auf deutscher Seite für Unruhe, zumal dieses Virus unter Umständen auch tödlich verlaufen kann. Daher hatte die Niederländische Reiterliche Vereinigung (KNHS) im Einvernehmen mit den Verantwortlichen der Region Arnheim die für vergangenen Freitag geplante "Gelders Hengst Demonstration" abgesagt, um kein Risiko eingehen. Auch im Reitzentrum "The Resilience", in Heumen nahe Nimwegen, war eine Rhinopneumonitis-Infektion festgestellt worden. Die Infektionen, die über die Atemwege erfolgt und für Menschen ungefährlich ist, könne bei Pferden grippeähnliche oder neurologisc/he Symptome wie Ataxie (Störungen der normalen Bewegungsabläufe und der Körperhaltung) oder Lähmungen hervorrufen, wobei das Virus nur über kurze Distanzen durch die Luft verbreitet werden kann. Daher sei nach Angaben der KNHS der Kontakt mit infizierten Pferden zu meiden und gelte als wichtigste, vorbeugende Maßnahme. Die Infektion der Atemwege sei, im Gegensatz zur neurologischen Form der Viruserkrankung, nicht so ernst, die KNHS rät aber dennoch zur Impfung gegen das Equine Herpesvirus (EHV).

Allerdings biete diese keinen vollen Schutz bei trächtigen Tieren. Sollte daher ein Pferd in Verdacht stehen, sich mit Rhinopneumonitis infiziert zu haben, sei es weder in die Nähe trächtiger Stuten zu stellen noch für den Deckeinsatz geeignet. Zudem sei die Ausbreitung des Virus in erster Linie durch den direkten Kontakt der Pferde untereinander möglich. Im Prinzip kann das Virus auch durch Menschen übertragen werden. "Durch saubere Kleider und Schuhe sowie der Einhaltung von Hygiene kann eine Übertragung des Virus vom Menschen auf das Tier allerdings ausgeschlossen werden" heißt es von der KNHS, die vorsorglich alle Turniere in einem Radius von 30 Kilometer um Groesbeek abgesagt hat.

(RP/rl)
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