Landratskandidat eröffnet Wahlkampf Peter Driessen: „Mit mir kann man sprechen“

Kreis Kleve · Peter Driessen, gemeinsamer Landratskandidat von SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern, erklärt seinen Wahlkampf für eröffnet. Der Mann aus Bedburg-Hau will in allen Kommunen präsent sein und stärker auf ihre Anliegen eingehen.

 Peter Driessen, der Landratskandidat (2.v.r.), in bester Stimmung mit seinen Unterstützern von SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern. Die Gruppe ist eingefasst von einer grünen „Klammer“.

Peter Driessen, der Landratskandidat (2.v.r.), in bester Stimmung mit seinen Unterstützern von SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern. Die Gruppe ist eingefasst von einer grünen „Klammer“.

Foto: Anja Settnik

„Peter verbindet“ heißt nicht nur seine Internetseite, sondern darf als Motto verstanden werden. Entsprechend hat die Werbeagentur, die Peter Driessens Wahlkampf unterstützt, auch das E-Auto, mit dem er in den kommenden Monaten viel unterwegs sein wird, beschriftet. Und damit’s auch jeder versteht, wurde auch noch ein Symbol entwickelt, das bis zur Kommunalwahl auf vielen Fotos auftauchen wird: eine große eckige Klammer, die Menschen eint. Erst einmal geht es dabei um die Vertreter verschiedener Parteien und Wählergemeinschaften, die sich zusammengetan haben, um Driessen, bislang Bürgermeister von Bedburg-Hau, bei seiner Kandidatur fürs Landratsamt unterstützen. Im Pressegespräch stellte der 64-Jährige im Beisein seiner Helfer vor, wie er es anstellen will, den Chefsessel im Kreishaus zu erobern.

Vertreter der Krefelder Werbeagentur Lohmann & Friends stellten zunächst ganz kurz den Internetauftritt vor, der dem Kandidaten helfen soll, sich und seine Ideen auch im Südkreis oder in rechtsrheinischen Gebieten bekannter zu machen. Da sieht man Peter Driessen als gastlichen Menschen in der Tür seines Hauses stehen, mit Helm an einem Fahrrad lehnen oder im Kochtopf rühren. Und er winkt freundlich einem unsichtbaren Gegenüber zu. Genau so will der parteilose Herausforderer von Silke Gorißen (CDU) und von Fußball-Schiri Guido Winkmann rüber kommen: nah an den Menschen, ansprechbar, verbindend.

Das Jahr 2015 habe für ihn den Ausschlag gegeben, den Wechsel im Kreishaus einzuleiten. „Als Bürgermeister habe ich mir damals auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise sehr ein kommunales Integrationszentrum gewünscht, eine Steuerung durch den Landrat. Herr Spreen lehnte das ab, und wir Kommunen mussten ständig das Rad neu erfinden.“ Daraus habe er eine Lehre gezogen: Kommunen und Kreis müssten vertrauensvoll miteinander arbeiten. Ebenso wünscht sich Driessen, dass auch die Bürger ihn, wenn’s mit der Wahl klappt, als jemanden wahrnehmen, mit dem man ins Gespräch kommen könne. Mit Bezug auf den amtierenden Landrat sagte der Aspirant: „Es gibt meines Wissens nach keine Rechtsvorschrift, nach der es einem Landrat nicht möglich ist, Volksfeste und Sportveranstaltungen zu besuchen.“ Und Driessen möchte ab und zu auch Kreisausschuss- oder Kreistagssitzungen in Geldern veranstalten, um den „Süden“ besser einzubeziehen.

In den vergangenen Monaten hat der CDU-Landrat viel Kritik aushalten müssen, sogar von einigen Parteifreunden. Zuletzt ging es um das wenig überzeugende Management der Themen Corona und Leiharbeiter, gipfelnd in einer Kreisausschusssitzung, zu der alle Bürgermeister kamen, um zu verhindern, dass die Kreisumlage erhöht wird. „Wir hätten ja im Traum nicht gedacht, dass uns solch eine Steilvorlage geliefert wird“, freute sich SPD-Chef Norbert Killewald. Bruno Jöbkes als Sprecher der Grünen im Kreis betonte, dass sich im vergangenen Jahr die Entscheidung, einen gemeinsamen (Gegen-)Kandidaten zu bestimmen, als genau richtig erwiesen habe.

Und die FDP, bislang in den meisten Kreis-Themen nahe bei den Christdemokraten, betont, die Unterstützung des parteilosen Kandidaten sei keine Koalitionsaussage. Wie es nach der Wahl weitergehe, werde man dann sehen. „Wir sind jedenfalls der Überzeugung, dass Peter der richtige Mann fürs Landratsamt ist.“

Ökologischer, ökonomischer und kommunikativer soll die Kreisverwaltung mit Peter Driessen werden. Die Digitalisierung will er voran treiben und den Kommunen das Leben nicht schwerer machen als nötig. Driessen möchte für einen besseren ÖPNV sorgen und dieses Thema nicht Bund und Land überlassen.

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