Kleve Klever Gemeinde distanziert sich von Pfarrer Paul Spätling
Kleve · Nach dem Predigtverbot durch Bischof Genn behält sich Propst Mecking weitere Schritte als Ortspfarrer vor.
Nach dem Auftreten des Pfarrers Paul Spätling bei der Pegida-Demonstration in Duisburg, haben sich die Verantwortlichen der katholischen Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt Kleve, insbesondere das Seelsorgeteam und die leitenden Gremien, in einer Presseerklärung von jeglicher Sympathie mit der Pegida-Bewegung distanziert. Zahlreiche Klever Gemeindemitglieder hätten sich im Gegenteil außerordentlich hilfsbereit und tatkräftig in Bezug auf in Kleve ankommende Flüchtlinge gezeigt, heißt es in der Erklärung.
Zudem betont die Gemeinde, Paul Spätling sei weder Mitglied des Seelsorgeteams noch der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt. Die Gemeinde stelle dem Pfarrer lediglich die Herz-Jesu-Kirche zur Verfügung, in der einmal in der Woche am Sonntag die Messe im außerordentlichen Ritus - in lateinischer Sprache und mit dem Rücken zu den Gläubigen - zelebriert werde. Zudem finde einmal im Monat ein sogenanntes "Zönakel" statt. Dabei handelt es sich um eine traditionelle Gebetsform der marianischen Priesterbewegung, die auf den italienischen Pfarrer Stefano Gobbi (1930 bis 2011) zurückgeht. Beide spirituellen Angebote seien unabhängig vom Gemeindeangebot und würden nur von etwa zehn bis 20 Menschen in und um Kleve wahrgenommen. Meist stehe Pfarrer Paul Spätling der Messe und dem "Zönakel" vor.
Neben dem Predigtverbot des Münsteraner Bischofs Felix Genn behält sich der Klever Propst Johannes Mecking, der zur Zeit im Urlaub ist, in Rücksprache mit dem Bistum weitere Schritte als zuständiger Ortspfarrer vor. Als "drastischste Maßnahme" wäre es laut Kaplan Michael Berentzen denkbar, dass Paul Spätling in Kleve keine Gottesdienste mehr zelebrieren dürfte.
