Kleve Parkplatz-Palaver beendet

Kleve · Der Klever Stadtrat hat nun einen Schluss-Strich unter die jahrelange Debatte um das in den Augen der Anwohner zu eng bebaute Gebiet Gabriele-Münter-Straße gezogen. Dort werden jetzt fünf zusätzliche Parkplätze gebaut.

 Die vorhandenen Stellplätze sind mit 1,60 Meter zu eng, sagen die Anwohner. Außerdem gebe es zu wenig Parkmöglichkeiten.

Die vorhandenen Stellplätze sind mit 1,60 Meter zu eng, sagen die Anwohner. Außerdem gebe es zu wenig Parkmöglichkeiten.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Seit sechs Jahren gibt es das Baugebiet Gabriele-Münter-Straße, seit sechs Jahren sind die Anwohner unzufrieden mit der ihrer Ansicht nach viel zu engen Bebauung und fehlenden öffentlichen Parkplätzen. Jetzt hat die Politik einen Schlussstrich unter die Debatte gezogen. Zumindest hofft sie, dass das Zugeständnis von fünf zusätzlichen Parkplätzen, die die Verwaltung dort nun einrichten möchte, den Zorn der Anwohner besänftigt.

 SPD-Kreistagsfraktionschef Roland Katzy beschwerte sich darüber, dass eine Eingabe zu der Parkplatzsituation nicht beantwortet sei. Udo Janssen, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat, hielt ihm ein Antwortschreiben vor.

SPD-Kreistagsfraktionschef Roland Katzy beschwerte sich darüber, dass eine Eingabe zu der Parkplatzsituation nicht beantwortet sei. Udo Janssen, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat, hielt ihm ein Antwortschreiben vor.

Foto: Gottfried Evers

Danach sah es in der jüngsten Ratssitzung jedoch nicht aus. Roland Katzy, Fraktionschef der SPD Kreistag, verließ mit zahlreichen weiteren Anwohnern wütend den Saal, nachdem der Beschluss, dort nur fünf Parkplätze zu bauen, mehrheitlich (gegen die Stimmen der Sozialdemokraten) gefallen war. Katzy und die Anwohner hatten gefordert, dass dort weit mehr Parkplätze eingerichtet werden. Auch Alexander Frantz, Chef der SPD-Ratsfraktion, pflichtete den Anwohnern bei: "Wir benötigen dort acht bis neun zusätzliche Parkplätze. Dort müssen schließlich auch medizinische Notdienste parken können", sagte Frantz.

Der Hintergrund: Für 67 Wohneinheiten gibt es in der Gabriele-Münter-Straße derzeit 87 Stellplätze, also 1,3 pro Wohnung. Nun sollen weitere drei Wohnungen gebaut werden. Die Anwohner beklagen, dass die Parkplätze ständig belegt seien. Auch seien die Parkbuchten mit 1,60 Meter viel zu eng. Die Autos, so die Argumentation der Anwohner, ragten bis auf die Straße, was vor allem breiteren Fahrzeugen wie Müllwagen und Rettungswagen die Durchfahrt erschwere.

Die Anwohner fordern, die unbebauten städtischen Grundstücke so zu verkleinern, dass dort Parkplätze quer zur Straße liegend gebaut werden können. Die Verwaltung hält dagegen, dass das die freien Grundstücke zu stark verkleinere und zu einer weiteren Verdichtung führe.

Der Rat folgte mehrheitlich der Argumentation von CDU-Fraktionschef Udo Janssen. "Der Parkraum reicht aus. Jeder Anwohner hat damals von niedrigen Erschließungskosten profitiert, und jeder wusste, wohin er zieht."

Heiß diskutiert wurde der seit vergangenem Dienstag beleuchtete Bildstock an der Gruftstraße (RP berichtete). SPD-Chef Frantz fragte die Verwaltungsspitze, ob die Errichtung der Solaranlage auf dem Dach des Bildstocks mit ihr abgestimmt war. Da musste der Technische Beigeordnete Jürgen Rauer passen. Er habe das nicht gewusst, erst aus der Rheinischen Post davon erfahren. "Wir dachten eigentlich, dass dort jetzt endlich Ruhe herrscht. Wir werden das prüfen". Gleichwohl sei er überrascht vom Vorgehen Pastor Weskamps, der den Bildstock errichten und auch beleuchten ließ. "Wir hätten gedacht, dass Pastor Weskamp an dieser Stelle sensibler vorgeht", betonte Rauer.

Internet Frühere Berichte zur Gabriele-Münter-Straße unter www.rp-online.de/kleve.

(RP/rl)
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