Bedburg-Hau-Moyland "Papier - eine Welt für sich" im Museum Schloss Moyland

Bedburg-Hau-Moyland · Das Wochenende der Graphik am 11. und 12. November 2017 steht ganz im Zeichen des vielfältigen, wandlungsfähigen Werkstoffs Papier. Ebenso vielfältig ist das Programm des Museums Schloss Moyland, das sich dem Material aus verschiedenen Blickwinkeln nähert. Also heißt es: "Papier - eine Welt für sich" an diesen beiden Tagen.

In einem ganztägigen Filmprogramm zeigt das Museum am Samstag und Sonntag Lotte Reinigers Scherenschnittfilme aus den Jahren 1927 bis 1978, u. a. Doktor Dolittle und seine Tiere: Die Reise nach Afrika (1927/28), Papa-geno (1935) und Kalif Storch (1953/54). Der Film Netzwerk Graphische Sammlungen NRW stellt darüber hinaus die Grafischen Sammlungen als Orte der Aufbewahrung, Pflege und Erforschung sowie des Sammelns und Ausstellens von Kunstwerken auf Papier vor. Kuratoren, Restauratoren und Museumspädagogen vermitteln Einblicke in Aufgaben und Bereiche der Mu-seen, die nicht öffentlich zugänglich sind, so etwa das Grafikdepot und die Restaurierungswerkstatt des Museums Schloss Moyland.

Am Samstag spricht Krzysztof Nast M. A. ab 13 Uhr über das Material Pa-pier: Vielfalt und Probleme aus der Sicht des Papierrestaurators. In seiner Präsentation zeigt Nast Beispiele für die Vielfalt der von Künstlern wie von Restauratoren verwendeten Papiere. Zudem behandelt er die Gefahren für das Material Papier, die von Licht, aber auch von ungünstigen klimatischen und lagertechnischen Bedingungen ausgehen. Dr. Barbara Strieder, Leiterin Grafische Sammlung, widmet sich am Samstag um 15 Uhr den Papieren bei Joseph Beuys: Notizzettel, Schreibpapier, geris-sen, gebraucht... In ihrem Kurzvortrag wirft sie einige Schlaglichter auf mehr als 20 Jahre Spurensuche auf und an den Zeichnungen von Joseph Beuys. Es geht um die große Bandbreite der von Beuys verwendeten Papie-re, die oft unterschiedlichsten Alltagszusammenhängen entstammen und häufig Gebrauchsspuren tragen. Dem Kurzvortrag schließt sich eine Füh-rung an, bei der eine Reihe der vorgestellten Blätter im Original betrachtet werden können. In einem Depotbesuch am Sonntag geht Dr. Barbara Strieder, Leiterin Gra-fische Sammlung, um 13 Uhr mit Besuchern Auf Papierentdeckungsreise im Grafikdepot.

Die Entscheidung, welches Papier für welches Werk gewählt wird, hängt sowohl mit der verwendeten Technik (z. B. Aquarell, Radierung) zusammen, als auch mit künstlerischen Überlegungen hinsichtlich der intendierten Wirkung eines Blattes (z. B. farbige Papiere). Die Entdeckungsreise im Grafikdepot vermittelt - ohne Glas und Rahmen - einen Einblick in die Vielfalt des Materials. Der Workshop Papierschöpfen mit Sarah Lampe lädt am Sonntag um 15 Uhr Besucher ein, einmal selbst Papier herzustellen. Aus alltäglichem Mate-rial kreieren die Papierschöpfer mit Spaß und Experimentierfreude ihr eige-nes Papier. Anmeldung dazu ist bis 8.11.2017 unter Tele-fon 0 28 24 95 10-61 erwünscht.

(RP)
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