Mahnmal aus dem Ukraine-Krieg Russisches Panzer-Wrack aus Berlin steht jetzt in Groesbeek

Groesbeek/Berlin · Ein russischer Panzer hat als Mahnmal vor der russischen Botschaft in Berlin Schlagzeilen gemacht. Nach seinem Abtransport steht jetzt fest, wo er als nächstes ausgestellt wird. Freitag kam er am Befreiungsmuseum Groesbeek an.

Panzer-Mahnmal aus Berlin in Groesbeek angekommen
13 Bilder

Panzer-Mahnmal aus Berlin in Groesbeek angekommen

13 Bilder
Foto: Markus van Offern (mvo)

Zum Jahrestag des Krieges in der Ukraine wurde er vor die Botschaft Russlands in Berlin gestellt: Ein russischer Kampfpanzer vom Typ T-72 war mehrere Tage auf dem Boulevard Unter den Linden zu sehen. Als Mahnmal gegen den Krieg machte die Aktion Schlagzeilen, auch der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev war zum Wrack gekommen. Am 28. Februar wurde der Panzer abtransportiert, jetzt ist sein Ziel bekannt: Es ist das Freiheitsmuseum in Groesbeek. Am Freitag brachte ein Transporter den T-72 in den niederländischen Grenzort.

In Groesbeek findet der Panzer seinen Platz vor dem Gebäude des Freiheitsmuseums, neben einem von Kugeln durchsiebten ukrainischen Krankenwagen. Der 44 Tonnen schwere Koloss wurde im März vergangenen Jahres von der ukrainischen Armee erbeutet, nachdem er bei einem russischen Angriff auf Kiew auf eine französische Mine gestoßen und schwer beschädigt worden war. Der T-72 ist ein sowjetischer Kampfpanzer, der ab 1972 gebaut und von der Sowjetarmee in Dienst gestellt wurde. Er gilt als der gegenwärtig am meisten genutzte Kampfpanzer der Welt.

Organisator der Aktion in Deutschland war Journalist Enno Lenze. In den Niederlanden ist Gerard Boink der Initiator, ehemaliger Offizier der niederländischen Luftwaffe und Vorsitzender des Veteranenkomitees von Oost Gelre. Mit dem Direktor des Freiheitsmuseums, Wiel Lenders, habe man es nun geschafft, das Mahnmal nach Groesbeek zu bringen, heißt es. „Der russische Panzer soll bei uns für ein halbes Jahr gezeigt werden“, sagt Wiel Lenders. Von Mitte Mai bis Anfang Juni soll er dann auf Initiative des Kulturzentrums De Balie in Amsterdam zu sehen sein. Anschließend kehrt der Panzer dann zum Freiheitsmuseum in Groesbeek zurück.

Der stark beschädigte ukrainische Krankenwagen, neben dem der Panzer nun steht, stammt aus der Umgebung von Charkiw und ist eine Leihgabe der niederländischen Stiftung „Zeilen van Vrijheid“, die im vergangenen Jahr zahlreiche Krankenwagen und medizinische Hilfsgüter in die Ukraine gebracht hat, erklärt das Museum. Das Fahrzeug geriet während eines russischen Angriffs unter Feuer. „Die Aufstellung des Panzers und des Krankenwagens ist eine Warnung vor Putins rücksichtslosem Krieg, der für das freie und demokratische Europa eine große Bedrohung darstelle“, sagt Direktor Wiel Lenders.

Man zeige dies den Besuchern anhand von den greifbaren Objekten, die einen klaren Gegensatz ausdrücken: der lebensrettende ukrainische Krankenwagen und der russische Panzer. „Es ist ein Aufruf, die Ukraine weiterhin in ihrem Kampf gegen die russische Diktatur und den Imperialismus zu unterstützen, die sich gegen ein Volk richten, das sich zutiefst nach Freiheit und Demokratie sehnt, die für uns so selbstverständlich sind.“

Das Freiheitsmuseum versteht sich selbst als Einrichtung, die der Öffentlichkeit die Geschichte von Krieg und Freiheit ohne Grenzen näher bringt und erlebbar macht. Man wolle den Zweiten Weltkrieg in eine internationale Perspektive stellen und mit aktuellen Entwicklungen in der Welt verknüpfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort