Kalkar Opposition im Kalkarer Rat lobt Konzept der Feuerwehr

Kalkar · "In der Stellungnahme der Feuerwehr werden Missstände korrekt aufgezeigt, Schwächen des im Auftrag der Stadt erstellten Gutachtens analysiert und ein eigenes Konzept vorgestellt, das in sich schlüssig ist und auf einem soliden Finanzierungsvorschlag basiert", so bewertet das Kalkarer Ratsmitglied Willibald Kunisch (Bündnis 90 / Die Grünen) die Stellungnahme der Wehr, die von allen Löschzug- und -gruppenführern sowie deren Stellvertretern unterschrieben ist und Ende vergangener Woche von Stadtbrandinspektor Franz Poorten den Fraktionsvorsitzenden im Rat sowie dem Vorsitzenden des Ausschusses für Feuer- und Katastrophenschutz "zur Kenntnis" zugeschickt worden war. Zwar hatte der Stadtbrandinspektor das Konzept bereits Ende August im Rathaus eingereicht – bis Mitte vergangener Woche aber keine Reaktion erhalten. Nach der Berichterstattung in der Rheinischen Post hatte Bürgermeister Gerhard Fonck alle enthaltenen Vorwürfe ("Ignoranz gegenüber der Feuerwehr", "Verzögerungstaktik", "Verfolgen ausschließlich eigener Zeile") zurückgewiesen.

"Bedauerlich" empfindet es Jürgen Wenten von den Freien Bürgern für Kalkar (FBK), der die Stellungnahme noch nicht genau analysieren konnte, dass die Ratsmitglieder nicht vom Bürgermeister über das Konzept der Feuerwehr informiert worden seien. Das fraktionslose Ratsmitglied Norbert van de Sand beeindruckt, wie einhellig die Feuerwehr an einem Strang ziehe. "Alternativen, wie von der örtlichen Feuerwehr sehr detailliert und professionell vorgeschlagen, werden (im Gutachten der Ingenieursbüros) gar nicht ernsthaft untersucht", sagt Norbert van de Sand.

Jochem Reinkens von der SPD bewertet die Stellungnahme der Feuerwehr als "sehr konstruktiv" und "ernstzunehmend". Es sei nicht das erste Mal, dass in Kalkar Entscheidungsprozesse "sehr verwaltungszentriert und von Seiten des Bürgermeisters bevormundend ablaufen".

"Noch sei gar nichts entschieden", sagt Karl-Heinz Rottmann (CDU), Vorsitzender des Feuerwehr- und Katastrophenschutzausschusses. Er wünscht sich zudem eine "sachlichere Diskussion". Die Stellungnahme der Feuerwehr durch die von der Verwaltung beauftragten beiden Fach-Büros prüfen zu lassen, sei für den Bürgermeister "legitim". Mit Blick auf den Vorwurf, die Verwaltung tue zu wenig für die Feuerwehr, verweist Karl-Heinz Rottmann darauf, dass Bürgermeister Gerhard Fonck gerade erst einen 1,5-Millione-Euro-Etatposten für 2014 angekündigt habe. Die beiden Konzepte zur Organisation der Wehr sollen laut Karl-Heinz Rottmann in der nächsten Ausschusssitzung vorgestellt und dann zur Beratung in die Fraktionen verwiesen werden.

"Dann setzen wir uns wieder an einen Tisch. Und natürlich darf dann dort auch die Feuerwehr mitreden", versprach der Vorsitzende des Fachausschusses.

(RP)
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