Offene Klever Bürger sollen bei „sauerster Zitrone“ mitmachen

Kleve · Der Preis „sauerste Zitrone“ für Gebäude in der Stadt Kleve soll mindestens einmal im Jahr verliehen werden.

 Clemens Giesen von den Offenen Klevern.

Clemens Giesen von den Offenen Klevern.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Idee der Offenen Klever (OK) im Rat der Stadt Kleve, einen Preis „Sauerste Zitrone“ zu vergeben, sorgte schon mit der bloßen Ankündigung für Aufregung. Jetzt hat die Klever Bürgervereinigung mit Sitz im Klever Rat beschlossen, diesen Preis einmal, vielleicht sogar zweimal im Jahr zu vergeben. Bei der Suche nach solchen Häusern, soll auch der Bürger gefragt sein. „Wir möchten die Klever Bürger an diesem Preis beteiligen“, sagt Clemens Giesen, Restaurator und lange Jahre für die OK sachkundiger Bürger im Kulturausschuss. Kleve erlebe derzeit eine enorme Bauphase und viele seien der Auffassung, dass da manchmal die Kontrolle fehle, sagt Giesen. Man dürfe nicht zulasssen, dass die Stadt mit alten Plänen für neue Häuser verschlechtert werde, sagt Giesen. Zu oft sehe man in Kleve neue Bauten, die sich nicht in das Gefüge ihrer Umgebung einpassen, sehe vier Stockwerke neben einem Denkmal mit nur zwei Stockwerken. „Da muss man hinsehen. Aber weil wir nicht überall sein können, laden wir den Bürger ein, mitzumachen“, sagt Giesen. „Denn nicht nur für mich wird da an manchen Stellen ein Stück Heimat beschädigt“. Vielleicht, so hofft Giesen, werde sich mancher Planer oder Bauherr mehr Mühe machen, wenn ein solcher „Preis“ drohe. „Mit der ,Sauersten Zitrone’ soll auf Gebäude oder Anlagen – insbesondere Neubauten – aufmerksam gemacht werden, die sich besonders schlecht in ihr Umfeld eingliedern, die aus ihrem Umfeld unangenehm herausstechen oder die ihr Umfeld belasten oder schädigen“, schreibt Udo Weinrich, Vorsitzender der Offenen Klever, in einer Presserklärung. Damit jetzt nicht ein wilder Run auf alle unliebigen Bauten startet, haben die Offenen Klever um Ratsfrau Anne Fuchs und Clemens Giesen zusammen mit dem Vorstand und den Mitgliedern einen Kriterien-Katalog ausgearbeitet, der helfen soll, die Schwerpunkte der Bewertung des jeweiligen Objektes deutlicher zu machen. So spielt die Größe des Neubaus im Vergleich zu den umliegenden Gebäuden eine gewichtige Rolle ebenso, wie die Frage, ob es möglicherweise Angsträume gibt oder ob der Neubau die Nutzung öffentlicher Flächen beeinträchtigt – weil er beispielsweise die Sonne wegnimmt. Aber die OK führt auch „entlastende Bonusaspekte“ an: Wenn der Bau beispielsweise innovativ oder ökologisch oder förderungswürdig ist.

Die dreiseitige, ausführliche Liste findet jeder auf der Web-Seite der Offenen Klever (www.offene-klever.de) unter „Sauerste Zitrone soll vergeben werden“. Weinrich lädt Bürger Kleves ein, bis zum 15. Mai Vorschläge zu machen.

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