Verkehrsregeln Fußgänger sind auf der Europa-Radbahn verboten

Kleve · Die Stadt Kleve und die Gemeinde Kranenburg haben festgestellt, dass einige Verkehrsteilnehmer unerlaubt auf der Strecke unterwegs sind.

 Ein tolles Angebot für Radfahrer, aber Regeln müssen eingehalten werden.

Ein tolles Angebot für Radfahrer, aber Regeln müssen eingehalten werden.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die seit der Eröffnung am 7. Juni 2019 den Nutzern übergebene Europa-RadBahn zwischen Kleve und Kranenburg bis zur Grenze erfreut sich eines hohen Radverkehrsaufkommens. Nachweislich schafft die Europa-RadBahn mit ihren Vorzügen eines komfortablen Fahrens ein wirklich attraktives Angebot zum Umstieg vom Auto auf das Rad im Sinne von Klimaschutz – entsprechend dem neuen Mobilitätstrend“, sind sich Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing und ihr Kranenburger Amtskollege Günter Steins einig. Nach einem einjährigen Erprobungszeitraum zeigen die Erfahrungen auf der Trasse aber auch, dass sie aufgrund der Qualitäten widerrechtlich von anderen Verkehrsteilnehmern genutzt wird, so die Stadt Kleve. Im Sinne der Verkehrssicherheit möchten die Stadt Kleve und die Gemeinde Kranenburg über die Verkehrsregelung auf der Europa-RadBahn informieren, um Konflikte  zu vermeiden.

Dort gelte folgendes: Alle, die einen beschilderten Radweg nutzen dürfen, können auch auf der neuen Europa-RadBahn fahren. Das gilt für alle Radtypen – auch für Pedelecs. Die einzigen Beschränkungen für die Nutzung setzt die Straßenverkehrsordnung, die keinen Unterschied zwischen „normalen“ Rädern und Pedelecs macht. Wichtig ist, dass der Motor beim Pedelec den Fahrer nur unterstützt und das auch nur bis zu 25 Stundenkilometern. Für S-Pedelecs und E-Bikes, bei denen die Unterstützung höher ist oder nicht mehr selbst in die Pedale getreten werden muss, gelten andere Regeln: Für sie gilt Helm- und Versicherungspflicht und sie gehören wie etwa Mofas nicht auf Radwege, also auch nicht auf die Europa-RadBahn.

Die Europa-RadBahn wurde als Radweg beschildert, um eine schnelle, sichere und komfortable Fahrradinfrastruktur für den Alltags- und Freizeitverkehr zu schaffen. Auf Teilstrecken verläuft parallel zur Europa-RadBahn auch ein Fußweg, welcher sichtbar getrennt und separat ausgeschildert ist, damit sich keine Nutzungskonflikte der Verkehrsteilnehmer ergeben. Inline-Skater gelten nicht als besondere Fortbewegungsmittel im Sinne der Straßenverkehrsordnung. Mit Inline-Skatern darf man auf dem Gehweg fahren. Auch auf Wegen, die für Fußgänger und für Radfahrer freigegeben sind, dürfen sich Inline-Skater fortbewegen. Sie gehören damit, allerdings wie Fußgänger nicht auf Radwege, also auch nicht auf die Europa-RadBahn. Der Radverkehr soll an Kreuzungen und Einmündungen möglichst vorfahrtberechtigt sein und so schnell und sicher vorankommen. „Das ist an allen kleinen Kreuzungen und Einmündungen der Fall“, so die Verwaltungen. An den etwas größeren Kreuzungen mit Ampelanlagen wird der Radfahrende von Kameras erkannt und es erfolgt eine bevorzugte Signalschaltung der Ampelanlage auf „GRÜN“, wenn der Radfahrende mit einem gemäßigten Tempo (ca. 15 km/h) die Lichtzeichenanlage erreicht.

In kürzester Zeit erhält er damit eine nahezu ungehinderte Weiterfahrt. Im Fall von übergeordneten Straßen, wie beispielsweise an der B9 in Nütterden, können die maximalen Grünzeiten des Radfahrers, der auf der Europa-RadBahn unterwegs ist, an die Grünzeiten des Autofahrers angepasst sein und es müssen kürzere Wartezeiten in Kauf genommen werden.

In Bezug auf die Geschwindigkeit auf der Europa-RadBahn gelte für Radfahrer das gegenseitige Rücksichtsnahmegebot. Auch auf Radwegen muss die Geschwindigkeit den Gegebenheiten angepasst werden. Andere Fahrradfahrer auf dem Radweg dürfen nicht gefährdet werden. Es darf nur so schnell gefahren werden, dass rechtzeitig auf gefährliche Situationen reagiert werden kann. Es gelten auf der Trasse die Bedingungen der Straßenverkehrsordnung inklusive des Rechtsfahrgebots. „Mit mindestens drei Metern Breite bietet die Europa-RadBahn genug Raum für äußerst komfortables Vorankommen und bildet wirklich attraktives Angebot zum Umstieg vom Auto auf das Rad“, so die Kommunen abschließend.

(RP)
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