Kleve NRW-Wahl: Countdown läuft

Kleve · Landtagswahl 2012: Die CDU-Kandidaten wollen die beiden "schwarzen Bollwerke" im Süden und Norden des Kreises Kleve als Top-Favoriten verteidigen. 17 Parteien stehen auf den 45 Zentimeter langen Stimmzetteln zur Wahl.

 Landtagswahl 2010, Wahl-Party im Klever Kreishaus: Kreis-Pressesprecher Eduard Großkämper moderiert (am Mikro).

Landtagswahl 2010, Wahl-Party im Klever Kreishaus: Kreis-Pressesprecher Eduard Großkämper moderiert (am Mikro).

Foto: Evers

Der Augenblick der Entscheidung, wer künftig in der Landeshauptstadt Düsseldorf regiert, nachdem das Scheitern der rot-grünen "Minderheitsregierung" für vorgezogene Neuwahlen gesorgt hat, naht.

 Präsentieren den 45 Zentimeter langen Stimmzettel: Monika Lamers (l.) und Christina Windmüller vom Wahlkreisbüro.

Präsentieren den 45 Zentimeter langen Stimmzettel: Monika Lamers (l.) und Christina Windmüller vom Wahlkreisbüro.

Foto: Gottfried Evers

Der Countdown läuft noch wenige Stunden, dann hat der Souverän namens Bürger das letzte Wort: Morgen zwischen 8 Uhr und 18 Uhr entscheiden in den beiden Wahlkreisen 53/Kleve 1 (Süden) und 54/Kleve II (Norden) insgesamt 225 875 wahlberechtigte Bürger mit ihren beiden Stimmen zum einen, wer als Direktkandidat in den Landtag einzieht und zum anderen, welche Farben die Regierung bilden.

Professionelle Polit-Propheten halten derzeit zwei Varianten für die wahrscheinlichsten: Rot-Grün schlägt Schwarz-Gelb und nimmt Platz in der Zentrale der Macht oder die urplötzlich ins Licht der wählenden Öffentlichkeit gestellten Newcomer namens Piraten sorgen mit einem hohen Stimmergebnis für eine Große Koalition der beiden Volksparteien CDU und SPD. Freilich sind natürlich auch andersfarbige Überraschungen mit wohlklingenden Namen bis zur letzten Stimmabgabe denkbar.

Favoriten auf den Einzug in den Landtag sind in den beiden schwarzen Hochburgen natürlich die CDU-Kandidaten: Margret Voßeler wird den Wahlkreis 53/Kleve I mit den Kommunen Geldern, Issum, Kalkar, Kerken, Kevelaer, Rheurdt, Straelen, Uedem, Wachtendonk und Weeze mit 113 164 Wahlberechtigten mit einiger Sicherheit ebenso dominieren wie der Nachfolger von Manfred Palmen, Kreisparteichef Dr. Günther Bergmann, den im Wahlkreis 54/Kleve II mit den Kommunen Bedburg-Hau, Emmerich am Rhein, Goch, Kleve, Kranenburg und Rees genau 112 711 Wahlberechtigte mit einem Kreuzchen bedenken können.

Ob der Trend zur immer niedriger ausfallenden Wahlbeteiligung gestoppt werden kann, ist derzeit mehr als fraglich. Vor zwei Jahren gaben im Süden mit alles in allem 128 Stimmbezirken 60,9 Prozent ihr Votum ab, im Norden waren es in insgesamt 150 Stimmbezirken gerade mal 56,4 Prozent — obwohl der Urnengang vor zwei Jahren als "das spannendste Rennen aller Zeiten" im Land ausgerufen worden war. Und auch die Zahl der angeforderten Briefwahlunterlagen lässt Böses erahnen: Gerade mal 8,15 Prozent der Wähler machen nach dem letzten Stand vom Recht Gebrauch, im Jahr 2010 waren es noch 13,3 Prozent, die am Wahltag bereits ihre Stimmen abgegeben hatten.

Zwischen 17 Parteien wird sich der Souverän in den beiden Wahlkreisen auf den 45 Zentimeter langen und 21 Zentimeter breiten Stimmzetteln entscheiden müssen, aufgeführt in Hellblau auf der rechten Seite als Landesliste (Partei), während die jeweils sechs Direktkandidaten in dezentem Grau links abgedruckt sind. Im Süden sind es: Margret Voßeler (CDU), Norbert Killewald (SPD), Bernd Bruno Bianchi (Grüne), Brigitte Viefers (FDP), Katrin Töpfer (Die Linke) und Ansgar Gerhard Thüs (Piraten). Im Norden an den Start gehen werden Günther Bergmann (CDU), Bodo Wißen (SPD), Susanne Siebert (Grüne), Heinrich Krebber (FDP) Roland Udo Wilken (Die Linke) und Wolfgang Huying (Piraten).

(RP/rl)
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