Wahlkreise und Kandidaten Was Sie zur Landtagswahl im Kreis Kleve wissen müssen
Kreis Kleve · Die Bewerber für die Landtagswahl im Kreis Kleve stehen fest. Manche von ihnen haben auch die Chance, über die Landesliste einzuziehen. Was man über Wahlkreise und Kandidaten wissen muss.
Die Kandidaten für die Landtagswahl am 15. Mai im Kreis Kleve stehen offiziell fest. Im Nordkreis Kleve hatte es dafür noch eine Entscheidung in Düsseldorf benötigt. Der Landeswahlausschuss entschied, dass AfD-Kandidat Christoph Kukulies nicht antreten darf.
Wie viele Stimmen haben Wähler bei der Landtagswahl NRW 2022 im Kreis Kleve?
Bei der Landtagswahl können die Wähler zwei Stimmen abgeben. Die Erststimme ist für die Wahl der Wahlkreisabgeordneten, die Zweitstimme für die Wahl einer Landesliste (Partei). Die neuen Abgeordneten werden in 128 Wahlkreisen und aus den Landeslisten der Parteien gewählt. Der Landtag besteht aus mindestens 181 Abgeordneten. Diese Zahl kann sich durch Überhang- und Ausgleichsmandate erhöhen. Der Landtag wird für fünf Jahre gewählt.
Welche Städte gehören zu dem Wahlkreis Kleve?
Der Kreis Kleve teilt sich auf in die Wahlkreise 54 Kleve I (Geldern, Issum, Kalkar, Kerken, Kevelaer, Rheurdt, Straelen, Uedem, Wachtendonk, Weeze) und 55 Kleve II (Bedburg-Hau, Emmerich am Rhein, Goch, Kleve, Kranenburg, Rees).
Alle Ergebnisse der Landtagswahl NRW 2022 im Wahlkreis Kleve I finden Sie am Abend des 15. Mai hier.
Alle Ergebnisse der Landtagswahl NRW 2022 im Wahlkreis Kleve II finden Sie am Abend des 15. Mai hier.
Wer sind die Kandidaten im Wahlkreis Kleve?
Für die CDU tritt Günther Bergmann ein weiteres Mal an. Der selbstständige Unternehmensberater aus Kalkar ist seit 1984 Mitglied in der CDU, seit 2009 Kreisvorsitzender und seit 2012 Landtagsabgeordneter in Düsseldorf, dort in den Ausschüssen für Petitionen, Europa und Internationales sowie Kultur und Medien vertreten. An seiner Seite saß bisher Parteifreundin Margret Voßeler-Deppe, die aber nicht mehr antritt. Bergmann indes will es 2022 zum dritten Mal wissen – auf der Landesliste der CDU belegt er Platz 34.
Für die SPD geht Christin Becker ins Rennen. Das Gesicht der neuen Spitzenkandidatin ist zumindest in Kleve schon zu sehen, hier plakatiert die Partei bereits. Die Fraktionsassistentin aus Bedburg-Hau gab sich bei ersten Auftritten kämpferisch: Sie wolle auf Sieg spielen. Das ist auch Beckers einzige Chance, über die SPD-Landesliste (Platz 80) wird sie nicht den Einzug ins Parlament schaffen.
Die FDP im Kreis Kleve hat bereits einen Abgeordneten im Landtag: Bautechniker Stephan Haupt aus Bedburg-Hau ist im Jahr 2017 über die Landesliste ins Parlament eingezogen, auch in diesem Jahr hat er auf Platz 25 eine Chance. Der Fraktionsvorsitzende der Liberalen im Gemeinderat von Bedburg-Hau will es aber auch als Direktkandidat wissen – und vielleicht sogar ein besseres Ergebnis erzielen als die 8,88 Prozent beim letzten Mal.
Für die AfD sollte eigentlich Christoph Kukulies antreten. Dann kam es aber anders: Der Landeswahlausschuss hat entschieden, dass die AfD im Nordkreis nicht zugelassen wird. Die Hintergründe lesen Sie hier.
Für die Grünen ist Diplom-Biologe Volkhard Wille aus Kleve der Kandidat. Der in Emmerich geborene Biologe wuchs in Kranenburg und Kleve auf und war schon als Jugendlicher ehrenamtlich im Naturschutz engagiert. Nach dem Studium der Biologie hat er an der Uni Osnabrück promoviert. Er war mehr als 25 Jahre Vorsitzender der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein. Sein Glück sucht er nicht allein im Direktmandat: Er steht auch auf Platz 18 der Landesliste – und hat damit gute Chancen auf einen Einzug in den Landtag.
Die Linke fuhr bei Landtagswahlen im Kreis Kleve in den vergangenen Jahren immer niedrige einstellige Ergebnisse ein. Mit 3,28 und 3,29 Prozent hat sie im Jahr 2017 praktisch die gleiche Anzahl Erst- und Zweitstimmen eingesammelt. In diesem Jahr versucht man es mit einer neuen Kandidatin: Sabine Hesseling stellt sich zur Wahl. Die kaufmännische Angestellte aus Emmerich bewirbt sich zum ersten Mal um das Amt. Auf der Landesliste ihrer Partei steht sie nicht.
Lutz Kühnen will für die Freien Wähler in den den Landtag. In Kalkar kennen die Menschen den Sicherheitsingenieur bereits: Seit der Gründung des Forums Kalkar im Jahr 2014 begleitet Kühnen als Fraktionsvorsitzender das politische Geschehen in der Nicolaistadt. Schafft es die Partei in den Landtag, hätte wohl auch Kühnen einen Sitz in Düsseldorf sicher. Er steht immerhin auf Platz 2 der Landesliste der Freien Wähler.
Bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr kam die Basis noch auf 1,12 Prozent der Stimmen. Bei der Landtagswahl in diesem Jahr wird es im Wahlkreis 55 Kleve II keinen Kandidaten geben. Das sieht im Südkreis anders aus: Bundestagskandidat Andreas Reiß aus Rheurdt tritt erneut in seiner Heimat an.
Wer darf bei der Landtagswahl im Kreis Kleve wählen?
Wahlberechtigt sind alle deutschen Staatsangehörigen, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben und mindestens ab dem 29. April in Nordrhein-Westfalen wohnen. Der Landeswahlleiter geht von insgesamt rund 13 Millionen Wahlberechtigten aus.
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