Kreis Kleve NRW-Kunstliste mit Kleve und Moyland
Kreis Kleve · Kunst im öffentlichen Raum: Das Land hat jetzt eine Internetseite mit Ausflugstipps zu 600 Werken eingerichtet. Kleve und Moyland dabei.
Der Klever Bildhauer Günther Zins kann wie kaum ein anderer das stets gleiche Prinzip des Würfels oder des Quaders so neu interpretieren, dass das Prinzip über Jahre hinweg spannend bleibt. Das weiß man nicht nur in Kleve zu schätzen, wo im Park seine versinkenden Würfel, vor der Sparkasse an der Lindenallee sein Würfel auf der Stange oder vor der Kreispolizei seine Quader minimalistisch zeitlose Kunst im öffentlichen Raum darstellen. Im Moyländer Skulpturengarten schwebt erhaben wie ruhig sein großer Würfel in der Sichtachse von der Eichenallee zum Schloss, in Hattingen klemmt ein solch filigranes Edelstahlteil zwischen zwei Fachwerkhäuser, in Herne hängen sie an der alten Backsteinwand eines Baus der Zeche "Unser Fritz".
Der Klever hat sich landesweit mit seiner Kunst durchgesetzt. Das zeigt auch das jetzt komplett renovierte Online-Portal zur Kunst im öffentlichen Raum, das allein von Zins vier Werke in Herne, Hattingen, Mönchengladbach und Kleve listet. 600 Kunstwerke über Nordrhein-Westfalen verstreut, in Großstädten und auf dem Land, in Skulpturenparks, zwischen Häuser geklemmt oder klassisch mitten auf einem Platz: Die Kunst im öffentlichen Raum im Lande findet sich unter www.nrw-skulptur.de.
Das Kultursekretariat hat die einstige Liste seiner Mitgliederstädte jetzt auf alle Städte und Gemeinden des Landes ausgeweitet. "Weiterhin wurde die Projektwebsite in der zweiten Jahreshälfte 2014 einem Relaunch unterzogen. Sie erscheint nun in zeitgemäßem Layout, ist auch auf mobilen Geräten optimal abrufbar und wurde um Karten und Routen ergänzt", sagt Felix Dannenhauer, der das Projekt des Kultursekretariats leitet.
Aus dem Kreis Kleve sind Moylands Skulpturenpark ebenso gelistet, wie in Kleve die Werke der Italieners Giuseppe Penone im Forstgarten, wie der Eiserne Mann im Amphitheater von Stephan Balkenhol oder eben Günther Zins' "Versinkende Würfel" im Forstgarten. Jedes Werk wird mit Standort beschrieben, mit vielen guten Fotos dokumentiert. Man kann die Standorte suchen oder die Künstler. Der Nutzer kann sich aber auch einfach überraschen lassen. "Die Startseite des Portals zeigt jedes Mal ein anderes der 600 ausgewählten Werke", sagt Dannenhauer. So sei es möglich, zu stöbern.
"Eine wichtige Voraussetzung zur Auswahl war, dass die Kunst rund um die Uhr im öffentlichen Raum zugänglich sein musste", erklärt der Projektleiter. Hinzu kommen die Skulpturenparks wie der von Museum Schloss Moyland, die zwar nachts abgeschlossen sind, aber unbedingt zu einem Portal gehören, das Kunst im öffentlichen Raum zeigt. Interessant ist auch der Zeitstrahl, auf dem man ablesen kann, wie sich Skulptur im Laufe der Jahre verändert hat. Die Skulpturen, die auf dieser Website vorgestellt werden, wurden von einer Fachjury aus Vorschlägen der Städte des Landes Nordrhein-Westfalen ausgewählt.
Von Joseph Beuys sind zwei Arbeiten im öffentlichen Raum präsentiert: Sein großes Mahnmal in Meerbusch, das einst im Klever Kurhaus entstand, und drei Linden mit Basaltsteinen neben der Kirche St. Gereon in Köln, die der aus Kleve stammende Künstler dort selbst setzte. Der zeitweise in Goch lebende Ulrich Erben ist mit einer Arbeit an einem Bochumer Gymnasium auf der Seite.
"Der Relaunch der NRW-Skulptur Webseite ist meiner Meinung nach ein überaus gelungenes Projekt", sagt Susanne Figner, Sprecherin des Museums Kurhaus Kleve. Die Seite biete nicht nur die Möglichkeit nach Künstlern und Institutionen zu suchen, sondern gleichzeitig inhaltliche und geografische Angaben, die sinnvoll und klug seien. "Dass Günther Zins und das Museum Kurhaus Kleve prominent vertreten sind, freut uns natürlich besonders", sagt sie.
