Prof. Florian Wichern NRW finanziert erste Forschungsprofessur

Prof. Florian Wichern gehört zu den Pionieren der Hochschule Rhein-Waal (HSRW). Der Fachmann für Bodenkunde und Pflanzenernährung war seit dem Start der Hochschule 2009 an den Forschungsprojekten vor allem im Agrarbereich der HSRW beteiligt. Unter anderem mit Drohnen, die über die Felder oder durch die Gewächshauser zu fliegen, um die Böden und Pflanzen zu scannen, damit unter anderem der Dünger nur noch exakt abgestimmt aufgebracht werden muss.

Jetzt wird Wichern im Rahmen des Förderprogramms "FH Zeit für Forschung" für drei Jahre mit einer Forschungsprofessur gefördert. Sein Forschungsprojekt "Soil ionoMICS - Elementzusammensetzung von Bodenmikroorganismen und ihre Bedeutung als Indikator zur Bodenfruchtbarkeitsbewertung sowie für die Kohlenstoff- und Stickstoffspeicherung von Böden" wurde von einer Jury zu einem der Gewinner des Förderprogramms "Zeit für Forschung" gewählt. Das Förderprogramm ermöglicht zudem die Reduktion der Lehrverpflichtung um bis zu 50 Prozent und somit die Einrichtung einer Forschungsprofessur.

"Wie können wir die Bewirtschaftung der Böden durch die Landwirtschaft so verbessern, dass die Böden nicht nur fruchtbarer werden und weniger Umweltbelastungen aus der Landwirtschaft resultieren, sondern die Art der Bewirtschaftung gleichzeitig sogar aktiv zum Klima- und Gewässerschutz beitragen kann?" Dies ist die Frage, der Wichern, Professor für Bodenkunde und Pflanzenernährung an der Fakultät Life Sciences der Hochschule Rhein-Waal, in seinem Forschungsprojekt nachgeht. Dabei liegt der Fokus auf der Untersuchung der Bodenmikroorganismen (vor allem Bakterien und Pilze), die wesentlich für die Kohlenstoff- und Stickstoffspeicherung in Böden verantwortlich sind.

Das Thema ist besonders für die Region Niederrhein interessant, da die landwirtschaftlich bewirtschafteten Böden hier stark durch einen Überschuss an Stickstoff und Phosphor belastet sind.

Durch Prof. Wicherns Forschung soll es Landwirten perspektivisch möglich sein, mithilfe einer einfachen Smartphone-App zu erfahren, wie sie die Qualität ihrer Böden steigern und diese möglichst umweltschonend bewirtschaften können. Um diese App zu entwickeln, müssen zunächst die verschiedenen Bodengegebenheiten der Region unter unterschiedlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen analysiert werden.

Start des Projekts ist für Juni 2017 geplant, Laufzeit bis Ende 2020.

(mgr)
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